Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universität Darmstadt (Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Eheromane des 19. Jahrhunderts, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit geht auf den Roman "Effi Briest" von Theodor Fontane in Bezug auf die darin enthaltenen Vorstellungen der Ehe ein. "[S]o sei Effi eben Effi und Geert Geert. Geert, wenn er nicht irre, habe die Bedeutung von einem schlank aufgeschossenen Stamm, und Effi sei dann also der Efeu, der sich darumzuranken habe", sagte Vater Briest zum Brautpaar vor ihrer Trauung. Effi ist Effi – und Geert ist Geert, gerade in diesem Gegensatz liegt die Komplexität der Tragödie, die am Ende nur Verlierer hat und die politische Realität des Wilhelminismus literarisch offenlegt. In Form von Innstetten wird diese sogar von höchster Beamtenstelle kritisiert. Es ist die Geschichte einer Verbindung, die von Beginn an falsch ist und zum Schluss an dem scheitert, was Fontane das 'Gesellschafts-Etwas' nennt. Fontanes 'Effi Briest' ist daher in vielerlei Hinsicht ein sehr interessantes Werk der deutschen Literatur. Inmitten einer politisch komplizierten Zeit sorgte Fontane mit einem scharfen, realistischen Blick auf die Gesellschaft für einen großen literarischen Erfolg, der sogar Thomas Mann inspirierte. Um in das Thema von ''Effi Briest' einsteigen zu können, wird als Grundlage der bürgerliche Realismus des 19. Jahrhunderts vorgestellt. Anschließend vervollständigt ein Bericht über den Ardenne-Skandal die historische Komponente und bietet so eine Beschreibung des damaligen Gesellschaftszustandes. In diesen historischen Kontext eingebettet wird dann auf das Thema Ehe in 'Effi Briest' eingegangen. Hierfür wird zuerst die Figur Effi betrachtet und untersucht, inwiefern sie selbstbestimmt handelt oder handeln kann. Dabei wird auch auf Effi als ein 'Kind des Unglücks' eingegangen. Danach wird der Ehebruch Effis thematisiert und im historischen Kontext verortet. Hier soll vor allem das Auffliegen des Ehebruchs untersucht werden. Abschließend wird Fontanes Begriff des 'Gesellschafts-Etwas' auf den Roman übertragen und das Spannungsverhältnis Individuum – Gesellschaft analysiert. Diese Untersuchungen liefern Erkenntnisse, anhand derer die Frage beantwortet werden soll, welche Umstände zum Ehebruch führten. Dabei soll auch geklärt werden, welche Konsequenzen sich daraus ergaben. Anschließend werden die zentralen Ergebnisse zusammengefasst und unter Berücksichtigung aller Erkenntnisse ein Fazit gezogen, an das sich einige interessante Ansatzpunkte für weitere Untersuchungen anschließen.