Migration und Globalisierung verändern das Leben von Menschen und ihre Beziehungen zueinander. Unterschiedliche weltanschauliche, theologische sowie rechtliche Vorstellungen treffen aufeinander. Die Debatten über Verschleierungsverbot, religiös motivierte Beschneidung sowie Gewalt "im Namen der Ehre" zeigen dies. Um den Dialog zwischen den Fachdisziplinen und Religionen zu fördern, fand an der Universität Luzern eine interdisziplinäre und internationale Tagung statt, die das Konzept von "Ehre" exemplarisch sowohl aus christlich- und islamisch-theologischer als auch aus rechtlicher Sicht, inklusive der islamischen Normenlehre, untersuchte. Die Beiträge zeigen die unterschiedlichen Bedeutungsgehalte des Begriffs "Ehre", und mit ihm verbunden auch von "Scham" und "Schuld", sowie ihre praktischen Auswirkungen in unterschiedlichen religiösen und rechtlichen Kontexten. Zugleich werden Gemeinsamkeiten über die Fach- und Religionsgrenzen hinweg sichtbar. Bezogen auf den Ehrbegriff wird ein Bogen gespannt von den theologiegeschichtlichen christlichen und islamischen Hintergründen über aktuelle rechtliche und pastoralpsychologische Fragen bis hin zu heute gelebten Traditionen.
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