Die Firma Eicher, gegründet in Erding bei München, gehört zu den »Big Five«, zu jener Handvoll deutscher Traktormarken, die heute noch in aller Munde sind. Geradezu legendär wurde die »Raubtier-Serie« (zu der auch das Spitzenmodell »Mammut« zählt), welche in den Sechzigern und Siebziger-Jahren für Furore sorgten. Eicher baute stets hochwertige, außerordentlich zuverlässige und langlebige Traktoren, die an der Spitze der deutschen Schlepperindustrie standen. Allen Qualitäten zum Trotz aber war die Firma nicht groß genug, um die periodisch wiederkehrenden Krisen in der Landwirtschaft unbeschadet zu überstehen, denn im internationalen Maßstab waren die Bayern zu klein, um zu überleben. Wie auch Lanz (das von John Deere übernommen wurde) musste Eicher bei einem amerikanischen Konzern unterschlüpfen, 1973 gehörte Eicher zu Massey-Ferguson. Der Konzern hatte kein glückliches Händchen und wollte Eicher bereits 1980 stilllegen, allerdings übernahm die indische Eicher-Tochter die Natiele und die Werkshallen. MF aber wollte so hohe Pacht, dass Eicher 1985 in Konkurs ging. Es folgten einige Umfirmierungen und Neugründungen, die Ulf Kaacks Typenkompass sehr genau nachvollziehen lässt. Letztlich war Eicher 1990 endgültig am Ende; die ehemalige Tochtergesellschaft baut aber heute noch Eicher-Traktoren.
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