Der Band bietet Beiträge über Grundlagen der aktuellen Konsumtheorie und Konsumforschung, die sich fast gänzlich aus ursprünglich unorthodoxen Ansätzen gegen die traditionelle mikro- und makroökonomische Theorie entwickelt haben. Die Anregungen kamen vor allem aus der Sozialökonomischen Verhaltensforschung und der Ökologischen Ökonomik. Aber die Rezeption ist sehr lückenhaft und die Historie ist weitgehend vergessen. Mit Bezug auf Arbeiten früherer Autoren werden neue Argumente in die aktuelle Diskussion um Entgrenzungen und Paradoxien im Konsum und der nach wie vor eng verstandenen Verbraucherrolle geboten. Es geht sowohl um Nachbesserungen in der Schärfung des Verständnisses von Konsum und Konsumenten in ihren Lebenswelten als auch um Hinweise auf die Fruchtbarkeit für die Analyse offener Fragen. Es geht um Argumente für eine paradigmatische Neuausrichtung der Verbraucherforschung und -politik. Die Beiträge thematisieren insbesondere Ambivalenzen, Optionen und Zukunftsmodi im Konsum bei der Suche nach individueller Zufriedenheit und ökologischer Nachhaltigkeit.
"... Die erweiterten Einsichten, vertieften Erkenntnissen und breiteren Wissensbeständen arbeiten dann einem umfassenderen, erneuerten Konsum/Verbraucher-Paradigma zu, das kulturelle, historische, philosophische, psychologische, rechtliche, politologische, soziologische und ökonomische Elemente integriert. ... Insofern können wir gespannt sein auf die folgenden Schriften in der Reihe "Kritische Verbraucherforschung" mit weiteren eigensinnigen, unorthodoxen, innovativen, kreativen, stets aber anregenden Vordenkern und Nachdenkern." (Bernward Baule, in: Verbraucherforschung aktuell, September 2021)