Das Spannungsverhältnis zwischen Einheit und Vielfalt durchzieht und charakterisiert föderale Systeme. Holger P. Hestermeyer arbeitet dieses anhand des Gegensatzpaares Eigenständigkeit und Homogenität auf. Dabei werden die föderalen Systeme Deutschlands, der USA und der EU verglichen und der Vergleich um den historischen Kontext bereichert. Vier, die Eigenständigkeit der Gliedstaaten betonende Topoi und drei, die Verfassungsräume eines föderalen Systems homogenisierende Mechanismen werden untersucht, Verfassungsrhetorik von Verfassungsrealität getrennt und gezeigt, welches Gleichgewicht zwischen zentripetalen und zentrifugalen Kräften die Systeme gefunden haben. Dabei geht der Verfasser davon aus, dass keine 'optimale' Balance zwischen den beiden Polen existiert, sondern vielmehr jede Generation für sich neu entscheiden muss, welches Maß an Homogenität und welches Maß an Eigenständigkeit der Gliedstaaten ihr angemessen erscheint. Geboren 1975; Studium der Rechtswissenschaften, des englischen und französischen Rechts in Münster; 2000-01 Masterstudium an der UC Berkeley; 2001-02 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg; 2002 Anwaltszulassung in New York; 2006 Promotion, zweites Staatsexamen; 2006-12 Referent, dann Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in Heidelberg; 2012-14 Référendaire am Europäischen Gerichtshof; seit 2015 Shell Reader für Internationale Streitbeilegung am King's College London; 2019 Habilitation.
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