Die Konfirmation von Linnea steht an, ein Fest wird geplant, die gesamte Verwandtschaft wurde eingeladen. Linneas Vater Bård will sofort danach ein neues Leben anfangen, das er bereits heimlich plant. Hanne, seine Schwester, kommt extra aus Oslo angeflogen, mit ihrer neuen Figur kennt sie noch
niemand und auch sie fühlt sich noch nicht richtig wohl in ihrer Haut. Und Linnea selbst ist gar nicht…mehrDie Konfirmation von Linnea steht an, ein Fest wird geplant, die gesamte Verwandtschaft wurde eingeladen. Linneas Vater Bård will sofort danach ein neues Leben anfangen, das er bereits heimlich plant. Hanne, seine Schwester, kommt extra aus Oslo angeflogen, mit ihrer neuen Figur kennt sie noch niemand und auch sie fühlt sich noch nicht richtig wohl in ihrer Haut. Und Linnea selbst ist gar nicht bei der Sache, ihre Freundin ghostet sie, das ist ihr wichtiger, als das bevorstehende Fest. Wie das so im Leben ist, kommt es erstens anders und zweitens als man denkt.
»Ich höre mich normal an, rede, wie ich immer rede, und während wir gemeinsam lächeln, kommt es mir kurz so vor, als wäre alles wie früher. Sie merkt mir nichts an, hat keinen Verdacht geschöpft. Das erkenne ich an ihrem Lächeln, sie fühlt sich so sicher, mein Hals schnürt sich zusammen.« (Seite 11)
Ein Wochenende lang durfte ich die Familie begleiten, hörte sie erzählen und erklären, beschwichtigen und relativieren. Ich sah zu, wie Bård balancierte, zerrissen zwischen seiner Familie und dem möglichen neuen Leben, das er sich ausgemalt hat. Besser soll es werden, nicht mehr so chaotisch, er hat sich alles ganz genau vorgestellt. Hanne wiederum ist endlich schlank, zumindest nach außen hin. Im Inneren sieht es dagegen anders aus, ihre Ängste und Sorgen quälen sie. Linnea ist ein typischer Teenager, erlebt eine Tragödie und dramatisiert, wie das in dem Alter üblich ist. Ergänzt wurde das Quartett durch Nils, den Vater von Bård und Hanne, den jedes seiner Kinder ein bisschen anders sieht.
Mir hat das Wochenende mit den Ich-Erzählern viel Spaß gemacht, gerne hätte ich mehr Zeit mit ihnen verbracht. Ein wenig habe ich das Gefühl, beim Fest dabeigesessen zu haben. Aufregend war es und lustig, ein wenig peinlich wurde es zwischendurch auch. Eine typische normale Familie halt, der ganz normale Wahnsinn. Lesenswert!