Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,3, Universität Rostock (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Die Menschenwürde - ein begründbares Prinzip?, Sprache: Deutsch, Abstract: Schon seit mehreren Jahren treten hin und wieder Schlagzeilen wie „Schwanger mit dem Enkelkind“, „Geschlecht à la carte“ oder „Klonierung: Jetzt wird alles möglich“ in der Presse auf. Tatsächlich haben die biologische und medizinische Forschung im Bereich der Reproduktionstechnik in den letzten Jahrzehnten erstaunliche Neuerungen erfahren, die nicht nur der künstlichen Ermöglichung eines Kinderwunsches dienen, sondern vor allem für die Entwicklung neuer Heiltherapien von ungeheurer Bedeutung zu sein scheinen. Jedoch sind spätestens seit der „Entschlüsselung“ der menschlichen Gene und der Diskussion um Embryonenforschung auch Kommentare wie „Ein Menschenrecht auf Schutz der natürlichen Gene“ präsent - die Angst der Menschen vor dem Experimentieren mit der eigenen Spezies scheint geweckt zu sein. Wie einige Ethiker befürchten sie, dass sich der Forschungsprozess am Menschen verselbstständigen könnte und fordern deshalb genaue Kontrollen und Beschränkungen desselben. Ein weiterer Einwand gegen die Forschung an menschlichen Lebewesen ist die oft hervorgehobene Unabsehbarkeit der Folgen und Auswirkungen auf zukünftige Generationen (zum Beispiel bei der Anwendung von Stammzellentherapie oder dem künstlichen Auswahlverfahren bei der In-vitro-Fertilisation). Niemand ist aufgrund dieser Unberechenbarkeit in der Lage, wirklich Verantwortung für seine medizinischen oder biologischen Verfahrensweisen zu übernehmen. Damit zusammen hängt auch die eventuelle Beschneidung der Rechte unserer Nachkommen. Sie können nicht selbst entscheiden, ob sie die von uns herbeigeführte Beschaffenheit ihrer Natur (z.B. durch Veränderung der Gene) überhaupt wollen. Menschen werden somit zu Objekten anderer Menschen, sie werden ihrer Selbstbestimmung und weiterer persönlicher Freiheiten beraubt. Vor allem mit der Embryonenforschung ist bei vielen Menschen die Angst vor der künstlichen Veränderung der eigenen Art verbunden. Schreckensvisionen von einer neu entstehenden Klassengesellschaft, in der natürlich oder künstlich gezeugte Menschen diskriminiert werden oder in welcher die berufliche Laufbahn eines Menschen durch Genmanipulation in der Embryonalphase (siehe Titelbild) beeinflusst bzw. festgelegt wird, sind keine Seltenheit. Doch nicht nur aus diesem Grund versuchen Wissenschaftler und andere Gelehrte die frühesten Stadien des menschlichen Lebens zu schützen. [...]