Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird der italienische Neorealismus in seinem filmhistorischen Kontext verortet und anhand von Pasolinis erstem Film "Accattone" die formale Inszenierung des Themas des Außenseiters analysiert. Das Ende des Zweiten Weltkrieges führte einen wichtigen Umbruch in der gesellschaftlichen Sinnproduktion herbei. Diese grundlegende, sinnstrukturelle Veränderung wird auch in der italienischen Filmgeschichte reflektiert. Das Ende des Krieges ist gleichzeitig die Geburt einer neuen filmhistorischen Bewegung: des italienischen Neorealismus. Der neorealistische Film befasst sich mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit und all ihren Komplikationen und Vielschichtigkeit. Der vorangegangene Krieg, die Hässlichkeit seiner Hinterlassenschaft, der soziale Abgrund, die Armut, die Randexistenz ganzer Bevölkerungsschichten, der tägliche Kampf ums Überleben - das sind die Themen, denen sich die Regisseure neorealistischer Filme widmen. Bevor sich die Autorin der Filmanalyse unter diesem konkreten Gesichtspunkt widmet, vertieft sie den historischen Kontext des italienischen Neorealismus und seinen humanistischen Anspruch sowie dessen revolutionäre Kraft und Bedeutung innerhalb der Filmgeschichte. Dabei geht sie auch auf die für die neorealistischen Filme typischen formalen Stilmittel ein. Im nächsten Schritt skizziere sie kurz Pasolinis Beziehung zur Bewegung des italienischen Neorealismus sowie sein Menschenbild und geht auf anti-kanonische Merkmale im Film "Accattone" ein.
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