Immer wieder befasst sich Gerhard Richter mit dem Thema des Fensters innerhalb seines künstlerischen Schaffens. Ein Thema, welches seit jeher von zentraler Bedeutung für die Kunstwissenschaft war, wenn es darum ging, dem Sehen von Kunstwerken auf den Grund zu gehen. Die einstigen Überlegungen, das Fenster als Metapher einer Wirklichkeitsprojektion zu sehen, werden in diesem Buch dargelegt und schließlich weitergedacht.Richters OEuvre weist eine Bildskepsis in Bezug auf eben jene "Wahrheit" auf: Produziert Richter Bilder, will er nicht auf eine außenliegende Realität Bezug nehmen. Vielmehr scheint es um eine künstlerische Erarbeitung des komplexen Verhältnisses von Bildwirklichkeit und Wirklichkeitskonstruktion zu gehen, welche die Möglichkeiten und Grenzen der Malerei samt ihrer Mittel auslotet. Vermittelt über die Romantiker, die Neuronalästhetiker und Semiotiker legt dieses Buch dar, dass die duale Struktur des Sehens innerhalb der Malerei einer Privilegierung des Sichtbarmachens zukommt, die kontextuell aufgeladen Richters Malereien mit einer glatten Oberfläche darbietet und es versteht, den Betrachter letztlich zu irritieren ob seiner Ambivalenz zwischen vermeintlicher Indifferenz und präziser Kontextuierung.
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