"Wenn auf der Pazifikinsel Togo ein Kind geboren wird, führen die Frauen des Dorfes mit der Mutter zusammen ein Ritual aus. Sie nehmen ihr Baby mit in den Wald und versammeln sich um das soeben angekommene Wesen. Sie sitzen bei dem Kind, spüren den einzigartigen Spirit des Neugeborenen und in einem bestimmten Moment produziert eine der Frauen einen Ton. Eine andere Frau fügt einen Ton hinzu, eine weitere schließt sich den beiden ersten an, und so entwickelt sich unter den Versammelten allmählich ein Lied, das völlig einzigartig und nur für das Baby bestimmt ist. Solange das Kind lebt, an seinen Geburtstagen und anlässlich anderer, rituell wichtiger Zeitpunkte versammeln sich die Frauen und singen das Lied. Und wenn das Kind etwas Böses tut oder krank ist, wird es nicht bestraft oder medizinisch behandelt, sondern die Frauen versammeln sich bei ihm und singen das Lied, um es daran zu erinnern, wer es ist. Auf diese Weise wird der Verlauf des Lebens dieses Wesens während seines ganzen Lebens mithilfe seines Liedes unterstützt. Und stirbt dieser Mensch, singt die Gemeinschaft, in der er gelebt hat, sein Lied ein letztes Mal, und danach wird es nie mehr gesungen." (aus dem Buch: "Die Heldenreise", Stephen Gilligan und Robert Dilts) Dies ist eine wunderschöne Zeremonie, die mich nachdenklich stimmte, denn seit dem ich mich erinnere, pfeife oder singe ich zu gewissen Gelegenheiten eine von mir erfundene Melodie still und leise vor mich hin.
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