Mit diesem Roman fühlt man sich kriminell wohl.
Kerstin Rachfahl ist wieder ein wunderbarer Roman aus der Feder geflossen
Feline, von allen Fee genannt, verspricht am Sterbebett ihrer Schwester Maja, sich um ihre Tochter Viola zu kümmern. Während der trauernde Vater Paul sich für ein Jahr nach
Singapur verabschiedet, zieht Fee mit Viola in der kleinste Stadt im Sauerland. Ihre Schwester hat…mehrMit diesem Roman fühlt man sich kriminell wohl.
Kerstin Rachfahl ist wieder ein wunderbarer Roman aus der Feder geflossen
Feline, von allen Fee genannt, verspricht am Sterbebett ihrer Schwester Maja, sich um ihre Tochter Viola zu kümmern. Während der trauernde Vater Paul sich für ein Jahr nach Singapur verabschiedet, zieht Fee mit Viola in der kleinste Stadt im Sauerland. Ihre Schwester hat dort liebevoll ein Fachwerkhaus renoviert. Hier sollte die kleine Familie nach ihrem Umzug aus Hamburg (weg von der ansträngenden Schwiegermutter) leben. Hier will sie dafür sorgen, dass Viola das Trauma quasi gleichzeitig beide Eltern verloren zu haben, hinter sich lassen kann. Dabei legen ihr eine gestrenge Kindergartenleiterin und der Schwiegerdrache (ja, diese Frau bedient jedes Klischee, dass man einer Schwiegermutter nachsagen kann ;-)) ihrer Schwester etliche Steine in den Weg. Dennoch leben sich die beiden gut ein und finden Anschluss und Freunde.
Bei einem Spaziergang mit ihrem Hund Ronja stolpert Fee mitten im Wald über eine Gedenkstätte. Vor genau 50 Jahren fiel an dieser Stelle die siebenzehnjährige Luise einem Verbrechen zum Opfer. Doch es scheint jemanden zu geben, der Luise auch nach so vielen Jahren nicht vergessen kann. Ein Strauß Sonnenblumen liegt auf dem Denkmal.
Neugierig geworden und auch gerührt von diesem Zeichen der Liebe nimmt sich Fee vor herauszufinden, was damals geschehen ist.
Wie klärt man ein Verbrechen/einen Unglücksfall auf, wenn so viel Zeit vergangen ist? Ist es fahrlässige Tötung gewesen oder ein Mord, der nicht verjährt? Hat es Sinn sich auf die Suche zu machen?
Kann es sein, dass der vielleicht Täter noch lebt? Jedes Verbrechen hinterlässt Spuren bei denen, die die Tat begangen haben und die Menschen, die „daneben“ standen. Gibt es noch jemanden, der sich an diese Zeit erinnert – erinnern möchte?
Auf ihrer Suche nach der Wahrheit bekommt Feline Hilfe von ihrem langjährigen Freund Tom.
Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr flüssig und lässt den Leser nur so durch die Seiten eilen. Es ist ein Rundumgenuss solche Bücher zu lesen.
Kerstin Rachfahl hat alles so bildhaft beschrieben, dass es einem deutlich vor Augen steht. Die Protagonisten haben so viele Ecken und Kanten, so viele sympathische Eigenschaften, dass man sich wünscht sie würden nebenan wohnen. Das gleiche gilt für die Beschreibungen der Landschaft und des Ortes. Man muss es nicht kennen - dort gewesen sein, um es sich vorstellen zu können.
Die Handlung ist so komplex aufgebaut, dass es von Seite zu Seite spannender wird. Und während Fee näher an die Lösung des Rätsels rückt, finden sie und Viola Anschluss in der kleinen Dorf- (nein Kleinstadt!-) –Gemeinschaft.
Ein sehr schöner Cosi-Krimi, bitte mehr von Feline und Tom!
Für dieses Buch kann man nur Höchstwertung geben: 5 Sterne und eine dicke Leseempfehlung.