Slawa Ukrajini - – Herojam Slawa
Heute jährt sich der 24. Februar, jener Tag, an dem Russland 2022 die Ukraine überfallen hat, zum dritten Mal.
Daher ist es eine passende Gelegenheit, dieses sehr interessante Buch von Lara Marlow vorzustellen. Die Autorin erzählt die bewegende Geschichte von
Leutnant Julija Mykytenko, der knapp 30-jährigen Kommandeurin einer Drohneneinheit an der Front.…mehrSlawa Ukrajini - – Herojam Slawa
Heute jährt sich der 24. Februar, jener Tag, an dem Russland 2022 die Ukraine überfallen hat, zum dritten Mal.
Daher ist es eine passende Gelegenheit, dieses sehr interessante Buch von Lara Marlow vorzustellen. Die Autorin erzählt die bewegende Geschichte von Leutnant Julija Mykytenko, der knapp 30-jährigen Kommandeurin einer Drohneneinheit an der Front. Seit Beginn des Krieges kämpft sie im Donbas und befehligt die »Hellish Hornets«. Aus einer Reihe von langen Gesprächen via Video-Konferenzen entstand dieses Porträt.
Wer ist diese junge Frau, die täglich wie alle anderen Soldaten ihr Leben aufs Spiel setzt?
Julija Mykytenko, wird 1995 in Kiew geboren und studiert Sprachwissenschaften. Bereits während der Maidan Revolution ist sie Mitglied des Frauenkommandos und setzt sich für gewaltfreien Widerstand ein. Im Jahr 2016 tritt sie in die ukrainischen Armee ein und kämpft, nach zahlreichen Schwierigkeiten gemeinsam mit ihrem Ehemann gegen russische Truppen. Als sie bei einem russischen Bombardement ihr Ehemann getötet wird, fällt sie in eine Depression. Sie engagiert sich in einer Gruppe, die Kriegsveteranen betreut, um ihnen die Rückkehr ins zivile Leben zu erleichtern.
Als am 24. Februar 2022 abermals russische Truppen in der Ukraine einmarschieren, meldet sie sich freiwillig. Seitdem kämpft sie für die Freiheit ihres Landes.
Julija Mykytenko erzählt in elf Kapiteln von ihrem Alltag als Frau im Krieg. Sie erzählt von fehlender oder unpassender Ausrüstung, Splitterschutzwesten, die nur für Männer konzipiert sind und kaum einer Soldatin passen. Deshalb sterben zahlreiche Soldatinnen, weil ihnen die nicht passenden Schutzwesten keinen Schutz bieten. Sie erzählt von der Zermürbung langer Wochen in den Schützengräben, dem Umgang mit den schwierigen hygienischen Verhältnissen und der Kälte im Winter.
Julija Mykytenko spricht darüber, dass nicht alle mit Wolodymyr Selenskyj als Präsident einverstanden sind. Als sich ihr Vater aus Protest am 11. Oktober 2020 selbst anzündet und am 14. Oktober, dem Tag der Verteidigerinnen und Verteidiger, stirbt, antwortet der Präsident nicht auf ihr Schreiben.
Sie erzählt auch, dass es an manchen Tagen sehr schwer ist, nicht die Hoffnung zu verlieren. däUnd auch von ihrer schwersten Herausforderung: die Hoffnung nicht zu verlieren.
Wir erleben hautnah mit, wenn sie sich, um ihre Einheit zu schützen, mit ihrem dilettantisch agierenden Vorgesetzten anlegt. Wie sie einige ihrer Männer verliert.
Unermüdlich organisiert sie Crowdfunding-Kampagnen, um neue Drohnen sowie Ausrüstung kaufen zu können, denn nicht alles wird vom Staat zur Verfügung gestellt.
Dieses Buch hat mich tief berührt. Es ist ein außergewöhnliches Zeugnis von Mut und Courage sowie eine Hommage an das ukrainische Volk, das sich gegen einen übermächtigen Aggressor stellt. Leider sieht es aktuell so aus, als ob Trump der Ukraine die Unterstützung durch die USA und die NATO entzieht, weil er sich in seinem eigenen verqueren Weltbild, das sich nur wenig von dem Putins unterscheidet, verschanzt.
Der Titel stammt übrigens aus dem Gedicht „Glück“ von Wassyl Stus von 2017:
Ein Glück, dass ich den Tod nicht fürchte
und mich nicht frage, welches Kreuz ich trage.