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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar: Radikale Reformation, Sprache: Deutsch, Abstract: Interpretiert man die Täuferbewegung als Ausdruck eines alternativen Gesellschaftsentwurfes in Abgrenzung zu bestehenden religiösen und sozialen Modellen ,wird Münster zu einer täuferischen „Gegenwelt“, deren bewusste Negation der Autorität der weltlichen Obrigkeit und gesellschaftlicher Normen „von außen her als gesamtgesellschaftliche Provokation…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Historisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar: Radikale Reformation, Sprache: Deutsch, Abstract: Interpretiert man die Täuferbewegung als Ausdruck eines alternativen Gesellschaftsentwurfes in Abgrenzung zu bestehenden religiösen und sozialen Modellen ,wird Münster zu einer täuferischen „Gegenwelt“, deren bewusste Negation der Autorität der weltlichen Obrigkeit und gesellschaftlicher Normen „von außen her als gesamtgesellschaftliche Provokation empfunden werden musste“(Hans-Jürgen Goertz). So weitet sich der Blick von der theologischen Opposition der Täufer zu Münster zu ihrem Verhältnis zur frühneuzeitlichen Gesellschaft und Politik. Was war der entscheidende Faktor für die Verfolgung der Täufer? So nahe wie möglich an die Antwort auf diese Frage bringen uns die zahlreichen Flugschriften, die seinerzeit über das Täuferreich verbreitet wurden. Hier ist aus analytischen Gründen zwischen theologischen Flugschriften beider Konfessionen und den „Neuen Zeitungen“ und ähnlichen Berichten zu unterscheiden. Es werden die folgenden berichtenden Flugschriften als Quellen herangezogen: Eine Ausgabe der „Newe Zeitung“, die zusammenfassenden Historien „Der gantze handel und geschicht von der stat Münster“, „Wairhaftiger bericht der wunderbarlichenn handlung der Deuffer“, sowie die „Wahrhafftige historie“ des Henricus Dorpius. Ihr Quellenwert liegt angesichts ihrer offenkundigen Ereignisferne vor allem in dem Bild des Täuferreichs und der Ereignisse, das sie vermitteln. Dabei ist davon auszugehen, dass die Autoren bei der Auswahl und Interpretation einerseits einer Tendenz unterliegen, die der beabsichtigten Wirkung beim Publikum entspricht. Ihr informierender Anspruch andererseits weckt beim Publikum bestimmte Erwartungen und spricht bereits bestehende Einstellungen an, denen in Stil und Auswahl der Inhalte vermutlich entgegengekommen wird. Das Erkenntnisinteresse liegt in der Auswahl und der jeweiligen Bewertung unterschiedlicher Aspekte des Täuferreichs. Daher wird das Augenmerk auf inhaltlichen und stilistischen Merkmalen liegen, insbesondere auch auf den nicht erwähnten Aspekten. Der Analyse soll eine kursorische Ereignisgeschichte und Interpretation der Täufer und des Täuferreichs sowie der politischen Reaktion des Reiches und seiner Glieder vorangestellt werden, um die in den Quellen erwähnten Ereignisse systematisch einordnen zu können. Um die These von Goertz zu überprüfen, wird mittels der Forschung über die Korrespondenzen der Reichsstände die Bedrohungswahrnehmung der politisch Handelnden mit dem Bild der Flugschriften verglichen.