Ein Hof und elf Geschwister (eBook, ePUB)
Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben
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Produktdetails
- Verlag: C.H. Beck
- Seitenzahl: 192
- Erscheinungstermin: 16. Februar 2023
- Deutsch
- ISBN-13: 9783406797187
- Artikelnr.: 67281458
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
© Perlentaucher Medien GmbH
SZ, Die Besten der Besten 2023, Steffen Mau
Nominierung für den Deutschen Sachbuchpreis 2023: Lässt liebevoll und unprätentiös eine Lebensweise wiederauferstehen, die vielen nicht mehr vertraut ist. Und er zieht dabei Bilanz: Was ist mit der Verstädterung und der Bildungsexpansion verlorengegangen? Was haben wir mit dem gesellschaftlichen Wandel gewonnen? Dass Frie auf einfache Fragen nicht immer einfache Antworten gibt, zählt zu den Stärken dieses unterhaltsamen wie erkenntnisreichen Buchs.
Aus der Jurybegründung
Eine Erzählung in einer meisterlich unverplauderten Prosa, die alles in sich birgt,
DIE ZEIT, Elisabeth von Thadden
Wie sich das Verhältnis von Individuum und Welt in nur einer Generation verändert hat, das analysiert anschaulich der Tübinger Historiker Ewald Frie.
DER SPIEGEL, Susanne Beyer
Eine exzellente Entscheidung der Jury.
Süddeutsche Zeitung, Felix Stephan
Sachbuch-Bestenliste von ZEIT, ZDF und Deutschlandfunk im April 2023: Eine Familienchronik, die zugleich das Porträt einer untergehenden Welt ist.
Wie das bäuerliche Leben zu Ende ging. Ein Historiker porträtiert seine Familie.
ZEIT, Elisabeth von Thadden
Ein überaus elegant konstruiertes Sachbuch Sehr zu Recht wurde Frie dafür mit dem Deutschen Sachbuchpreis ausgezeichnet.
Tagesspiegel, Denis Scheck
Frie beschreibt einen Verlust, den Untergang einer Welt. Frei von Nostalgie, mit klarem Blick. Eine fast vergessene Geschichte der Bundesrepublik scheint hinter Fries Gesprächen mit seinen Geschwistern auf.
DER SPIEGEL, Tobias Rapp
Ewald Frie erzählt nun in einem wunderbaren Buch vom Abschied von der bäuerlichen Gesellschaft.
Süddeutsche Zeitung, Johan Schloemann
Eine andere Geschichte der Bundesrepublik.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Helmut Mayer
Ein lesenswertes Buch.
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Ulla Fölsing
Ein tiefes und gleichzeitig zugängliches und unterhaltsames historisches Sachbuch.
NDR, Agnes Bührig
Ewald Frie erzählt eindrücklich vom Aufwachsen in der bäuerlichen Großfamilie.
Der Freitag, Regina Bartel
Ein schönes Stück Zeitgeschichte
hr2 Kultur, Christiane Hillebrand
Auch ein Stück Bildungsgeschichte der jüngeren Bundesrepublik [] das besondere Leseerlebnis in Ewald Fries Buch besteht in den amüsanten Szenen, in denen die Geschwister als Komplizen oder zumindest Insider der bäuerlichen Lebenskultur auftauchen.
Bayerischer Rundfunk, Astrid Mayerle
Macht entlang der unterschiedlichen Erfahrungsräume von Eltern und Kindern auch im Kleinen den großen gesellschaftlichen Wandel sichtbar.
Falter, Julia Kospach
Sachbuch-Bestenliste von ZEIT, ZDF und Deutschlandfunk im April 2023: Eine Familienchronik, die zugleich das Porträt einer untergehenden Welt ist.
Erzählt anhand seiner eigenen Familiengeschichte, wie rasant sich das Leben der Bauern in den vergangenen fünfzig Jahren verändert hat Ewald Frie erklärt, warum die Wut der Bauern Tradition hat.
SPIEGEL Online, Susanne Beyer
Der Historiker beschreibt den Untergang der bäuerlichen Welt und wie sich dieser Verlust für die Menschen anfühlt.
SPIEGEL Bestseller, Platz 6
Eine Familienchronik, die zugleich das Portrait einer untergehenden Welt ist.
ZEIT Newsletter Was wir lesen
Ein berührendes Buch."
Badische Zeitung, Michael Neubauer
Es verweben sich im Text Familiengeschichte und Zeitgeschichte, lebensweltliche Betroffenheit und der nüchterne Blick des Historikers, autobiografische Erinnerung und geschichtswissenschaftliche Kontextualisierung, sensible Auseinandersetzung mit der Familie und die sezierende Analyse des kritisch zurückschauenden und einordnenden Geschichtsschreibers. Imponierend an dem Buch ist nun gerade die Art und Weise, in der die auseinanderstrebenden Betrachtungsweisen stilistisch miteinander verbunden werden.
Soziopolis.de, Juri Auderset,
Applaus! Und ein fröhliches Muuh.
stern.de
Dieses Buch ist bemerkenswert in vielerlei Hinsicht.
Stuttgarter Zeitung, Armin Käfer
Ein bundesrepublikanisches Sittenbild, dass die Bildungsaufsteiger der ersten Bafög-Jahre zur Identifikation einlädt.
Tagesspiegel, Gunda Bartels
Liebevoll und warmherzig, gleichzeitig aber mit dem Instrumentarium und dem geschulten Blick des Historikers erzählt Ewald Frie vom Leben seiner Eltern, vom Aufwachsen seiner Geschwister und von ihrem Entwachsen der Landwirtschaft, vom sozialen und technischen Wandel.
NZZ online, Cord Aschenbrenner
In Gesprächen mit den zehn Geschwistern rekonstruiert er ebenso profund wie elegant kollabierende Welten.
Tagesspiegel, Denis Scheck
Am Mittwoch beginnt die Frankfurter Buchmesse. Mit welchen Themen befassen sich die Wirtschaftsbücher in diesem Jahr? Eine kleine Auswahl.
Whistleblowerin bei Facebook
Frances Haugen ist eine der berühmtesten Whistleblowerinnen der vergangenen Jahre. Sie brachte Tausende interner Dokumente an die Öffentlichkeit, die das Bild vermittelten, der Internetkonzern Meta - früher Facebook - wisse viel über toxische Inhalte auf seinen Plattformen, tue aber aus Profitgier wenig dagegen. Mit ihren Enthüllungen stürzte sie den Konzern in einen abermaligen Skandal. In "Die Wahrheit über Facebook" erzählt sie, wie sie zur Whistleblowerin wurde. Dabei holt sie weit aus und beschreibt, wie
Frances Haugen: Die Wahrheit über
Facebook. Warum ich zur Whistleblowerin
wurde und was die größte Social-Media-
Plattform der Welt so gefährlich macht.
Econ Verlag, Berlin 2023, 512 Seiten, 26 Euro.
Gefahren der Macht
Die amerikanischen Ökonomen Daron Acemoglu und Simon Johnson stellen keineswegs den Nutzen technischen Fortschritts grundsätzlich infrage. Zu offensichtlich ist, dass sehr viele Menschen seit der industriellen Revolution länger, besser und gesünder leben. Sie weisen aber auf negative Nebeneffekte von Fortschrittswellen hin, die viele Menschen aus ihrer gewohnten Umgebung reißen und den Profiteuren des Fortschritts, bei denen es sich ja oft um mutige und erfindungsreiche Menschen handelt, häufig nicht nur extremen Reichtum, sondern auch Macht bescheren. Besonders kritisch setzen sich die Autoren mit der Macht der Giganten aus dem Silicon Valley auseinander, die nach ihrer Ansicht bis zur Demokratiegefährdung reicht. Die Idee, wirtschaftlicher Macht mit Wettbewerbspolitik zu antworten, halten sie nicht für ausreichend. Man muss nicht die teils sehr einschneidenden politischen Vorstellungen der Autoren teilen, um ihre Analyse für wichtig zu halten. gb.
Daron Acemoglu & Simon Johnson: Macht und Fortschritt. Unser tausendjähriges Ringen um Technologie und Wohlstand. Campus-Verlag, Frankfurt, New York 2023, 576 Seiten, 34 Euro.
Deutscher Kolonialismus
Im Wettlauf um die koloniale Aufteilung Afrikas war Deutschland vergleichsweise spät in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts beteiligt. Reichskanzler Otto von Bismarck hatte zunächst gezögert, den anderen Kolonialmächten nachzueifern. Doch besonders das Drängen hanseatischer Kaufleute auf staatlichen Schutz für ihre privaten kommerziellen Übersee-Niederlassungen habe ihn dann doch zur Gründung deutscher Kolonien in Afrika, Ozeanien und China veranlasst, schreibt Dietmar Pieper in seinem spannenden wirtschaftshistorischen Buch. Erst durch das Zusammenspiel von Kaufleuten, Bankiers und Reedern im außereuropäischen Handel sei die deutsche Kolonialherrschaft entstanden. Vor allem aus Hamburg und Bremen sei dabei mitgemischt worden. Sein Spaziergang am Ende des Buches durch das heutige Hamburg schärft den Blick für manche architektonische Spuren, die noch immer von der dunklen Geschichte zeugen. F.A.Z.
Dietmar Pieper: Zucker, Schnaps und Nilpferdpeitsche. Wie hanseatische Kaufleute Deutschland zur Kolonialherrschaft trieben. Piper Verlag, München 2023, 352 Seiten, 24 Euro.
Vaterporträt und VW-Geschichte
Vierzig Jahre war China vom Westen abhängig; dann kehrte sich das Verhältnis um. In keiner Branche ist das so deutlich wie im Autobau. Hatte VW im Reich der Mitte einst an dessen Wiege gestanden, muss es sich nun zeigen lassen, wie Mobilität heute geht. Felix Lee beschreibt in einem eindringlichen, unterhaltsamen und spannenden Buch anhand der Geschichte seines Vaters den Aufstieg des Wolfsburger Konzerns in Fernost. War Wenpo Lee doch einer der Macher des Erfolgs. Als Kind war er im Bürgerkrieg aus China nach Taiwan geflohen, schlug sich auf den Straßen Taipehs durch, traf auf gute Lehrer, studierte, ging nach Deutschland, kam zu VW, machte Karriere und wurde beim Aufbau des Chinageschäfts ein viel gefragter Mann im Konzern. Mitte der Achtzigerjahre siedelte er für VW mit seiner Familie nach Peking über. fib.
Felix Lee: China, mein Vater und ich. Über den Aufstieg einer Supermacht und was Familie Lee aus Wolfsburg damit zu tun hat. Ch. Links Verlag, Berlin 2023, 256 Seiten, 22 Euro.
Wichtiges über Finanzkrisen
Die beiden Ökonomen Markus Brunnermeier und Ricardo Reis haben kurz und bündig zusammengefasst, was die Ökonomen in den vergangenen 15 Jahren über Ursachen, Verlauf, Folgen und die Bekämpfung von Finanzkrisen gelernt haben. Dem Buch ist nicht nur anzumerken, dass die beiden Autoren zu den angesehensten Experten auf diesem Gebiet zählen. Leicht erkennbar ist auch, dass sie den Stoff seit Jahren an Universitäten gelehrt haben. Es wäre leicht, über das Thema ein sehr dickes Buch zu verfassen; der Reiz des Textes besteht aber gerade darin, dass die Autoren so kurz und präzise wie möglich sein wollen. Somit verspricht der Text nicht unbedingt ein Lesevergnügen. Dafür werden Leser, die den Stoff ernsthaft durcharbeiten, mit vielen wichtigen Kenntnissen belohnt. gb.
Markus K. Brunnermeier & Ricardo Reis: A Crash Course on Crises.
Macroeconomic Concepts for Run-ups, Collapses, and Recoveries. Princeton University Press, Princeton 2023,
136 Seiten, 36 Euro.
Die hartnäckige Lohnlücke
Frauen verdienen noch immer weniger Geld als Männer. Als die frühere ZDF-Journalistin Birte Meier vor Jahren erfuhr, dass sie als "feste-freie" Mitarbeiterin über Jahre hinweg einen hohen dreistelligen Betrag im Monat weniger verdient hat als ihre männlichen Kollegen in vergleichbarer Position, zog sie gegen ihren Arbeitgeber vor Gericht. Über ihren Kampf für gleichen Lohn für gleiche Arbeit hat die Journalistin, die früher für das Magazin "Frontal 21" gearbeitet hat, ein lesenswertes Buch geschrieben mit vielen Informationen zum Thema Entgeltungleichheit. Nicht nur ihr eigener Fall wird geschildert, Frauen aus verschiedenen Berufen berichten. In Deutschland - so Birte Meiers These - habe die Politik nur zaghaft den Frauen geholfen, die wichtigsten Grundsatzurteile hätten sich Frauen vor Gericht hart erstreiten müssen. Sie selbst hat dazu beigetragen. Das ZDF hat ihr in diesem Sommer eine Entschädigung gezahlt. F.A.Z.
Birte Meier: Equal Pay Now! Endlich gleiches Gehalt für Frauen und Männer. Goldmann Verlag, München 2023, 240 Seiten, 16 Euro.
Die erste Eucken-Biographie
Es hat lange gedauert: 73 Jahre nach dem Tod des Ökonomen Walter Eucken ist nun endlich eine Biographie erschienen über den wichtigsten Mann der "Freiburger Schule" des Ordoliberalismus. Eucken machte sich gemeinsam mit einer kleinen Gruppe von Professoren in Freiburg schon während der Zeit des Nationalsozialismus Gedanken darüber, wie eine freiheitliche Wirtschaftsordnung nach dem Krieg in Grundzügen aussehen sollte: Es sollte ein Gegenentwurf zur zentral verwalteten Kommandowirtschaft der Nationalsozialisten sein, der sich aber auch vom Laissez-faire-Liberalismus früherer Zeiten abgrenzen sollte. Wendula Gräfin von Klinckowstroem schildert Euckens Leben detailreich in seiner ganzen Vielschichtigkeit, nicht nur für Wirtschaftshistoriker, sondern für eine breite Öffentlichkeit. Dazu gibt es viele, teils erstmals veröffentlichte Fotos. Wem das noch nicht ausreicht, kann sich auf die Werkausgabe freuen, die ebenfalls bei Mohr Siebeck erscheint. F.A.Z.
Wendula Gräfin von Klinckowstroem: Walter Eucken. Ein Leben für Menschenwürde und Wettbewerb. Mohr Siebeck, Tübingen 2023, 367 Seiten, 39 Euro.
Zeitenwende auf den Höfen
Früher war alles besser? Nein, es war anders. Wie es war, beschreibt der Historiker Ewald Frie in seinem Buch über das bäuerliche Leben der Nachkriegszeit. Auch wenn die Situation mit elf Geschwistern auf einem Hof speziell ist und das Buch eine Familienchronik wiedergibt, so vermittelt es ein großes Stück Zeitgeschichte der vergangenen 80 Jahre. Die deutsche Landwirtschaft hat sich so rasant verändert wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig. Was das für Familien auf dem Land bedeutete und wie harte Arbeit, die Gemeinschaft und der Glaube ihr Leben prägten, vermittelt der Autor eindrucksvoll, ohne Sentimentalitäten. Für sein Buch ist der Historiker mit dem Deutschen Sachbuchpreis ausgezeichnet worden. ak.
Ewald Frie: Ein Hof und elf Geschwister.
Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben in Deutschland. C.H. Beck, München 2023, 191 Seiten, 23 Euro.
Der erste China-Lobbyist
Mit seiner akribischen Recherche über den Geschäftsmann Gerhard Flatow hat der ehemalige "Handelsblatt"-Chefredakteur Bernd Ziesemer den wohl ersten Lobbyisten der Volksrepublik China in Deutschland enttarnt. Der 1980 verstorbene Flatow wirkte in den frühen Jahren der Bundesrepublik, indem er China-Deals einfädelte und die kommunistische Partei in Deutschland mitgründete. Als junger Mann musste Flatow vor den Nationalsozialisten fliehen und machte im brodelnden Schanghai das schnelle Geld. Anders als viele Kolonialismusgewinnler aus dem Westen lernte er fließendes Chinesisch, knüpfte Kontakte zu Einheimischen und heiratete eine Chinesin. Als Maos Kommunisten nach ihrem Sieg im chinesischen Bürgerkrieg mit dem Imperialismus abrechnen, landet Flatow erst im Gefängnis, wird dann aber mit dem Auftrag entlassen, nach Deutschland zurückzukehren und dort Wirtschaftskontakte zu knüpfen. Die Geschichte zeigt, mit welchem Ehrgeiz sich manche Westler für die Volksrepublik einspannen lassen. mfe.
Bernd Ziesemer: Maos deutscher
Top-Agent. Wie China die Bundesrepublik
eroberte. Campus-Verlag, Frankfurt,
New York 2023, 256 Seiten, 28 Euro.
Eloquentes Bitcoin-Pamphlet
Nach Jahren ist das Thema Krypto immer noch ideologisch aufgeladen. Auch der frühere Literaturchef der "Zeit" hat sich entschieden: Er ist ein Fan von Bitcoin und rührt in einem eloquenten Pamphlet mächtig die Werbetrommel dafür. Dabei hält er sich nicht mit Details auf, vielmehr scheint er den Leser schnell überzeugen zu wollen - davon, dass das Krypto-Konstrukt das bessere Geld ist und die Welt vom Fluch eines vom "staatlich-monetären Komplex" manipulierten, konventionellen Geldes erlösen kann. Und wundert sich dabei bisweilen über seine eigene Begeisterung.
Ein Buch, von dem jeder etwas hat. Wer Bitcoin hasst, wird entsetzt sein, wer Bitcoin liebt, sich bestätigt finden. Und alle dazwischen können sich herrlich an den Thesen reiben, die Mangold präsentiert, bieten diese doch jede Menge Ansatzpunkte für kritische Gegenargumente. mho.
Ijoma Mangold: Die orange Pille.
Warum Bitcoin weit mehr als nur ein neues Geld ist. dtv, München 2023, 240 Seiten,
24 Euro.
Der Ausnahme-Unternehmer
Bewundert, beneidet, gehasst - Elon Musk ist der Ausnahme-Unternehmer der Gegenwart. Er führt den Elektroautohersteller Tesla, das Weltraumunternehmen SpaceX, die Kurznachrichtenplattform X (vormals Twitter) und viele andere Projekte. Wer ist dieser Mann? Was treibt ihn an? Wie entscheidet er? Was hat ihn zum reichsten Menschen des Planeten gemacht? Der renommierte Biograph Walter Isaacson durfte Musk über eine lange Zeit begleiten, hat Einblicke in das berufliche und private Leben des in Südafrika geborenen und aufgewachsenen und dann nach Nordamerika ausgewanderten Unternehmers gewonnen. Er zeichnet das Bild eines Menschen, der eine teilweise furchtbare Kindheit erlitt, seine Liebe zur Technik entdeckt, sprunghaft wirkt, Schwierigkeiten hat, sein Sozialleben zu ordnen und sich in andere hineinzuversetzen. Vor allem aber stellt er Elon Musk als einen unermüdlichen Macher vor, der wohl vor allem eine Situation fürchtet: wenn einfach nichts passiert. ala.
Walter Isaacson: Elon Musk. Die Biografie. C. Bertelsmann Verlag, München 2023,
832 Seiten, 38 Euro.
Duell um die Mikrochips
Der amerikanische Wirtschaftshistoriker Chris Miller hat ein spannendes Buch über den Kampf um die Technologieführerschaft vorgelegt. Moderne Mikrochips stecken in Smartphones, Autos und in Präzisionswaffen. Die Geschichte beginnt damit, wie Forscher Ende der 1950er Jahre die ersten Mikrochips im Silicon Valley entwickelten und damit Industriegeschichte schrieben. Die Chips waren schon im Kalten Krieg Thema, mittlerweile sind sie zum Kristallisationspunkt des Konflikts zwischen Amerika und China geworden. Nur wenige Firmen - wie Intel in Amerika, Samsung in Südkorea und TSMC in Taiwan - können sie bauen, es braucht dafür komplexe und feingliederige Lieferketten. China wird vom Zugriff auf Chips der neuesten Generation ferngehalten, versucht umso ambitionierter aufzuholen und macht Druck auf Taiwan; Miller analysiert anschaulich die Hintergründe. Jetzt ist sein preisgekröntes Buch auf Deutsch erschienen. F.A.Z.
Chris Miller: Der Chip-Krieg. Wie die USA und China um die technologische Vorherrschaft auf der Welt kämpfen. Rowohlt, Hamburg 2023, 500 Seiten, 30 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Diese Rezension spricht mir aus dem Herzen. Das Thema ist ein Spannendes. Und der Ansatz, die Geschwister zu interviewen, könnte ergiebig sein. Wenn man diese Interviews nebeneinander gestellt hätte, würde sich dem Leser ein buntes Kaleidoskop entfalten. Aber in dem Buch wird alles unter Überschriften abgearbeitet. Das macht das Buch sehr hölzern. Den ganzen Zitateapparat finde ich persönlich überflüssig.
Vieles, was spannend wäre, kommt im Buch nicht vor: Der durch die EU Subventionen ausgelöste Zwang zu Agrarfabriken. Wer möchte neben diesem Hof wohne. Das stinkt. Bin ich als landwirt heute nicht Sklave der Futtermittelkonzerne und Schlachthof, die mir die Preise diktieren. Sehen wir nicht nur noch Monokulturen? Was macht es mit dem Dorf, wenn die einen zur Arbeit umziehen und die Städter in die Neubausiedlungen ziehen?
Alle in allem also eine Geschichte darüber, dass Bildung sozialen Abstieg verhindert. Und es war nicht die angebliche Partei der Bauern, also die CDU, die den Strukturwandel über BaFöG und in NRW auch über Lehrmittelfreiheit ermöglicht hat...
Als insgesamt: Chance vertan.
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