Zu den dunklen Flecken, denen sich verantwortungsbewusste Exegese zu stellen hat, gehört die Rolle, die die Bibel bei antisemitisch denkenden Exegeten mit Bezug zum Nationalsozialismus spielte. Elisabeth Lorenz beschäftigt sich erstmals mit den Texten der 'Botschaft Gottes'. Diese 1940 erschienene Auszugsbibel enthält stark redigierte und zum Teil neu angeordnete Texte aus dem Neuen Testament. Herausgeber ist das deutsch-christlich geprägte 'Institut zur Erforschung und Beseitigung des jüdischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben'. Federführend war Walter Grundmann, ein lange nach dem Krieg noch einflussreicher Exeget und damaliger Jenaer Professor 'für Neues Testament und Völkische Exegese'. Im Vordergrund der Analysen steht die exegetische Aufarbeitung der Texte: Die Autorin untersucht die den Texten zu Grunde liegende Übersetzungs- und Redaktionshermeneutik. Geboren 1988; 2007-12 Studium der Kath. Theologie/Latein für das Lehramt Gymnasium in Regensburg und Innsbruck; 2012-15 Promotion bei Professor Dr. Tobias Nicklas am Lehrstuhl für Exegese und Hermeneutik des Neuen Testaments in Regensburg, gefördert durch ein Promotionsstipendium der Stiftung der deutschen Wirtschaft (sdw).
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