Ein Psychologieprofessor aus Leiden wird misshandelt und ertränkt. Weitere, ähnliche Morde geschehen daraufhin in Deutschland und eher zufällig als Serienmorde entlarvt, weil die lesbische Leidener Ermittlungsbeamtin mit einer lesbischen Berliner Kollegin, die sie in einem Chatroom für
gleichgeschlechtlich orientierte Polizisten kennen und lieben gelernt hat, darüber reden. Tony Hill übernimmt den…mehrEin Psychologieprofessor aus Leiden wird misshandelt und ertränkt. Weitere, ähnliche Morde geschehen daraufhin in Deutschland und eher zufällig als Serienmorde entlarvt, weil die lesbische Leidener Ermittlungsbeamtin mit einer lesbischen Berliner Kollegin, die sie in einem Chatroom für gleichgeschlechtlich orientierte Polizisten kennen und lieben gelernt hat, darüber reden. Tony Hill übernimmt den Fall und reist nach Berlin, weil Carol Jordan dort einen neuen Auftrag hat. Sie soll als Undercover-Agentin einen Menschenhändlerring hochnehmen, weil sie der verstorbenen Geliebten des Chefs dieses Rings zum Verwechseln ähnlich sieht.
"Ein kalter Strom" basiert auf dem gleichnamigen dritten Fall des Ermittlerduos Tony Hill und Carol Jordan von Val McDermit. In diesem 117 minütigen Hörspiel aus dem Jahr 2010 werden parallel zwei Kriminalfälle abgearbeitet, die sich kaum überschneiden. Zum einen ermittelt Carol ihren Fall, während sie ihre Abende mit Tony verbringt und Tony erstellt das Profil für den Psychologenkiller, der auch Kollegen von ihm getötet hat. Man merkt, dass die beiden eine gemeinsame Vergangenheit haben, dennoch kann man den Fällen sehr gut folgen, auch wenn man die beiden Fälle davor nicht kennt (so wie ich), dennoch hätte ich mir einige Erklärungen gewünscht, was in der Vergangenheit vorgefallen ist.
Die Kriminalfälle sind soweit OK, nichts Besonderes, eher klassische, seichte, anspruchslose Krimikost, wie man sie aus dem Fernsehen kennt. Man setzt auf Sex und Gewalt und weniger auf solide Ermittlung und würzt dies mit dem Privatleben der Ermittler, das spannender erscheint, als die tatsächlichen Fälle. Die Überschneidungen der beiden Ermittlungen sind eher an den Haaren herbeigezogen und wirken zu gewollt. Besonders die Auflösung von Tony Hills Fall ist unglaubwürdig und zu konstruiert.
Die Sprecher sind sehr gut, die Stimmung etwas depressiv und die Akustische Untermalung dezent und stimmig. Die gelungene Inszenierung schafft es jedoch leider nicht, über die Mängel der Buchvorlage hinwegzutrösten.