Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Ethik, Note: 1,0, Evangelische Hochschule Berlin (Pflege/ Pflegemanagement), Sprache: Deutsch, Abstract: Nachdem im Jahr 1964 durch die Legalisierung des Antikontrazeptivums „Pille“ als Verhütungsmittel bei Menschen im fortpflanzungsfähigen Alter eine neue Art der Lebensplanung ermöglicht wurde, entschieden sich immer mehr Frauen im gebärfähigen Alter, die berufliche Karriere an die erste Stelle ihrer Lebensziele zu stellen. 1 Das Bild von Elternschaft und der Rolle der Frau in der Gesellschaft wurde dadurch erstmals erheblich verändert. In der Bundesrepublik Deutschland nutzten zum damaligen Zeitpunkt viele Frauen diese Möglichkeit der Familienplanung, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass die Chance, ab einem Alter von 35 Jahren und darüber hinaus schwanger zu werden, erheblich abnimmt, da ihrem Körper - und damit ihrem Kinderwunsch - Grenzen gesetzt sind.2 In der damaligen DDR waren aufgrund der Doppelbelastungen der Mütter durch Arbeit und Kindererziehung ein Geburtenrückgang zu verzeichnen, der 1975 sein Tief von 52,3 Geburten je 1000 Frauen erreichte.3 Auf Beschluss des IX. Parteitages der SED im Jahre 1976 wurden weitgreifende soziale Maßnahmen wirksam. Diese beinhalteten beispielsweise die Erhöhung der Geburtenbeihilfe, zinslose Ehekredite für Familien, Erweiterung des Wohnungsbaues, Förderung der staatlichen Kinderbetreuung sowie bei der Geburt des zweiten Kindes ein Jahr Freistellung von der Arbeit bei voller Lohnfortzahlung. Danach war ein Geburtenanstieg zu verzeichnen, der im Jahre 1980 bereits bei 67,4 /1000 Frauen lag. 4 Durch die Wiedervereinigung beider deutschen Staaten im Jahre 1990 änderte sich besonders in den neuen Bundesländern die Lage. Ausgelöst durch tiefgreifende soziale und politische Umstrukturierungen und damit ausgelöste Existenzängste dürfte Deutschland in den Jahren 1990 – 1995 die niedrigste Geburtenrate der Welt gehabt haben. 5 Inzwischen ist die Anzahl der geborenen Kinder in den neuen Bundesländern wieder angestiegen, hat jedoch noch nicht wieder den Stand von 1989 erreicht. [...] 1 Vgl. Österreichische Hebammenzeitung, 7.Jg, Ausg. 5/01, Oktober 2001 2 ebd. 3 Vgl. Peter Borowsky „Zeiten des Wandels“ 4 Vgl. Österreichische Hebammenzeitung, 7.Jg, Ausg. 5/01, Oktober 2001 5 Vgl. Österreichische Hebammenzeitung, 7.Jg, Ausg. 5/01, Oktober 2001