Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Russistik / Slavistik, Note: 2,0, Hochschule (Slavistik), Veranstaltung: Ivan Turgenev, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Gedichte in Prosa sind in Turgenevs letzten Lebensjahren (1878-82) in Frankreich entstanden. Sie wurden innerhalb von vier Jahren geschrieben und haben mehr oder weniger einen autobiographischen Charakter. Anfangs hielt Turgenev diese geheim und dachte gar nicht an eine baldige Veröffentlichung, da der Inhalt viel zu intim und persönlich war, aber sein Freund Stasjulevič überredete ihn zur Publikation dieses Werks in der Zeitung Namens ,,Vestnik Jevropy“ . Die Gedichte in Prosa lassen sich in zwei Teile gliedern: Der erste Teil besteht aus 51 Gedichten, die noch zu Turgenevs Lebzeiten veröffentlicht wurden. Dieser Teil wurde von Turgenev „Senilia“ genannt, was für ihn ,,Träume eines Greises“ bedeutete. Der zweite Teil wurde erst nach seinem Tod herausgebracht und trägt den Titel ,, Neue Gedichte in Prosa“. Dieses Spätwerk weist nicht nur eine Rückwendung zur Verdichtung seiner ,,spätromantischen“ Jugendzeit auf, sondern auch Beziehungen zu anderen Werken und Briefen des Dichters. Durch seine Gedichte mit vielen symbolischen Elementen öffnet Turgenev den Zugang zu seiner Seele mit allen ihren Sorgen, Ängsten, Erinnerungen und Wünschen, und verfasst die Mehrzahl der Gedichte in der ersten Person. Es ist nur fraglich, ob die „Träume“ unter den Prosagedichten die wachende oder die schlafende Fantasie des Autors darstellen. Die Erforschung der ,,Gedichte in Prosa“ setzte leider erst spät ein, deshalb bleiben manche Fragen, die das Werk aufgibt, noch ungelöst ( Brang 1977, S.204f). In dieser Hausarbeit möchte ich zuerst versuchen den Begriff ,,Prosagedicht“ zu erläutern, anschließend wird die Entwicklung der Symbolik in Turgenevs Prosagedichten thematisiert, und abschließend werde ich auf die Hauptthematik und Deutung der Turgenevs Gedichte eingehen und diese aus meiner persönlichen Sicht interpretieren.