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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität zu Köln (Deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: Das mittelalterliche Tagelied, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein kneht, der lag verborgen Ein kneht, der lag verborgen, bî einer dirne er slief, Unz ûf den liehten morgen. der hirte lûte rief: "Wol ûf, lâz ûz die hert!" des erschrak diu dirne und ir geselle wert. Daz strou, daz muost er rûmen und von der lieben varn. Er torste sich niht sûmen, er nam si an den arn. Daz höi, daz ob im lag, daz ersach diu reine ûf…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Universität zu Köln (Deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: Das mittelalterliche Tagelied, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein kneht, der lag verborgen Ein kneht, der lag verborgen, bî einer dirne er slief, Unz ûf den liehten morgen. der hirte lûte rief: "Wol ûf, lâz ûz die hert!" des erschrak diu dirne und ir geselle wert. Daz strou, daz muost er rûmen und von der lieben varn. Er torste sich niht sûmen, er nam si an den arn. Daz höi, daz ob im lag, daz ersach diu reine ûf fliegen in den dag. Davon si muoste erlachen, ir sigen diu ougen zuo. So suozze kunde er machen in dem morgen fruo Mit ir daz bettespil. wer sach ân geraete ie fröiden mê so vil! Ein dreistrophiges Gedicht, mittelhochdeutsch. Zwei Liebende, die bei Tagesanbruch von einem wohlwollenden Vertrauten geweckt werden und daraufhin voneinander scheiden müssen. Ein klassisches mittelalterliches Tagelied - zumindest auf den ersten Blick. Denn das Liebespaar besteht nicht aus rîter guot und minneclîche vrouwe, wie es bei dieser Textgattung erwartet würde, sondern aus kneht und dirne. Die Rolle der Wächterfigur wird von einem Hirten übernommen und die gesamte Handlung findet nicht - wie üblich - in höfischen Gemächern, sondern zwischen Heu und Stroh in der Szenerie eines einfachen Stalls statt. Wollte der Autor Steinmar die Problematik des außerehelichen Beisammenseins auch unter "einfachen Leuten" veranschaulichen? Oder will er sich gar lustig machen über höfische Bräuche und deren künstlerischer Verarbeitung? Wie ist dieses Gedicht aus dem Mittelalter unserer heutigen Zeit überliefert, und welche Person verbirgt sich hinter dem Namen Steinmar? In welcher Tradition steht dieses Gedicht und welche Publikumsreaktion sollte es hervorrufen? Diese Fragen sollen im Folgenden durch eine formale und inhaltiche Gedichtinterpretation sowie eine knappe Darstellung der Forschungsliteratur genauer beleuchtet werden.

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