Die Geschichte der Tiefenpsychologie in Zürich hat einen grossen blinden Fleck. Trotz wissenschaftlicher Aufarbeitung tut sich die Presse und tun sich historische Zeitschriften schwer damit, die einst progressiv auftretende 'Zürcher Schule' (gegründet von Friedrich Liebling und Josef Rattner) als historischen Gegenstand zu anerkennen. Das liegt vermutlich an der erfolgreichen Tätigkeit, die niederschweflig und gesellschaftskritisch, vor allem aber unabhängig von grossen Institutionen war. Die Wirren nach Lieblings Tod (1982) trüben noch immer den Blick auf ein Experiment, das ein erstaunlich modernes Menschenbild vertrat und für eine freiheitlich-humanistische Praxis steht.
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