Bislang hat die Forschung alternativen Formen der Filmherstellung in der ehemaligen DDR - und den sozialistischen Produktionssystemen im Allgemeinen - wenig bis gar keine Beachtung geschenkt. Dies gilt auch für die privatwirtschaftliche Filmherstellung, obwohl sie neben den staatlichen Institutionen der DEFA und des Fernsehens einen beträchtlichen Teil der politisch kontrollierten Film- und Fernsehproduktion im ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat ausgemacht hat. Dennis Basaldella betritt mit seiner Publikation Neuland, indem er sich dem Schaffen und dem Werk des wohl aktivsten dieser freien Filmhersteller widmet: Horst Klein. Basaldella liefert vielfältige, seltene, tiefe und auch persönliche Einblicke in die 53-jährige Karriere des äußerst produktiven, beinahe obsessiven Filmemachers. In dieser Mikroperspektive auf Horst Kleins Wirken ist das Buch keine klassische Werk- oder Arbeitsbiografie. Basierend auf den An-sätzen der Gebrauchsfilmforschung und der Production Studies entwickelt der Autor eine neue Form der Biografie des Arbeitens und Wirkens, die mit der einmaligen Karriere Horst Kleins zugleich wichtige Ereignisse der DDR-Geschichte in den Blick nimmt und die als Anleitung für ähnlich gelagerte Forschungsfragen wird dienen können.
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