Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este stieg 1889 nach dem Freitod des Kronprinzen Rudolf unerwartet zum designierten Thronfolger des Habsburgerreichs auf. Diese neue Stellung erlaubte es ihm, 1892/93 eine zehnmonatige Weltreise zur staatskundlichen Fortbildung zu unternehmen. Die Weltumsegelung führte ihn nach Indien, Australien, China und Japan und schließlich inkognito nach Nordamerika. Doch welche Auswirkungen hatte diese lange Fahrt – der Transit – auf Franz Ferdinand und seine Umgebung? Wie lässt sie sich in der Lebenswelt des jungen Habsburgers, dessen gewaltsamer Tod in Sarajewo die Julikrise 1914 auslöste und einer der Faktoren für den Ausbruch des Ersten Weltkrieges war, vor und nach der Reise einordnen? Mit diesen Fragen setzt sich Aglaja Weindl in ihrer Untersuchung auseinander und kombiniert dabei Ansätze aus der Global- und Monarchiegeschichte.