Hans-Peter Dürr ist nicht nur einer der renommiertesten Quantenphysiker unserer Zeit, der Schüler und Nachfolger Werner Heisenbergs ist mit seinen 84 Jahren auch erkenntnis-theoretisch und gesellschaftspolitisch ausgesprochen engagiert. Als Mitglied des Club of Rome und Träger des Alternativen Nobelpreises oder Right Livelihood Awards ist er jedoch vor allem eines – sehr menschlich geblieben. 1929 geboren, erlebte Hans-Peter Dürr die Gräuel des Zweiten Weltkrieges als Teenager und damit unmittelbar. Welche entscheidenden Folgen hatte diese Erfahrung auf seine Jugend und sein späteres Leben? Welche Lebensphilosophie zog er aus dieser Zeit? Welche Botschaft möchte er jungen Menschen heute vermitteln? Das vorliegende Buch, das im Gespräch mit dem Erkenntnistheoretiker aber auch Forschungskritiker entstand, gibt Einblick in das Leben eines großen Wissenschaftlers und Denkers, eines Zweiflers und Mahners, jedoch letztlich unerschrockenen Optimisten. Dabei wird eines besonders deutlich: Es sind die Begegnungen und Gespräche mit anderen Menschen, der gegenseitige Austausch und die Öffnung füreinander, die Hans-Peter Dürrs Weltsicht und Leben geprägt haben. Und so kommen in diesem Buch auch Hannah Arendt, Edward Teller, Werner Heisenberg, Michael Gorbatschow, Ben Zander oder auch Richard Baker Roshi zu Wort – in besonderem Maße jedoch Hans-Peter Dürrs Lebensgefährtin Sue. "Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau", so ein bekannter Spruch. Im Falle von Hans-Peter Dürr ist es stimmiger zu fragen: Welche starke Frau steht an seiner Seite? In Betrachtung ihres gemeinsamen Lebens wird erstmals ersichtlich, welch großen Einfluss Sue Dürr auf die Weltsicht und Haltung dieses außergewöhnlichen Menschen und unverbesserlichen Weltverbesserers genommen hat. Hans-Peter Dürrs Biografie verdeutlicht die Kunst, selbst aus schweren Zeiten ein kluges Leben abzuleiten. Ein Leben in großem Respekt vor dem anderen, jedoch mit Hingabe und Willen zur Veränderung.