Männer, so klagen viele Frauen, verfallen zumeist in tiefes und beharrliches Schweigen, wenn sie Empfindungen der Angst, des Verletztseins, der Demütigung und Enttäuschung spüren. Oder wenn es um emotionale Bedürfnisse wie Nähe, Verständnis, Unterstützung, Anerkennung geht. Ganz zu schweigen von "weichen" Gefühlen wie Scham, Unsicherheit, Trauer oder Ratlosigkeit. Dieses Schweigen hat nachvollziehbare Gründe - aber es ist auch gefährlich. Denn es unterhöhlt im Lauf der Zeit selbst die liebevollste Beziehung, selbst die belastbarste Freundschaft - ja, auch eine langjährige Partnerschaft. Vertrauen braucht Offenheit - besonders wenn es um unser Innerstes und Persönlichstes geht, nämlich unsere Gefühle. Wer alles mit sich selbst ausmacht, überfordert sich selbst - was auch den Körper in Mitleidenschaft zieht. Frauen haben deshalb recht, wenn sie sich mit dem Schweigen der Männer nicht abfinden wollen - und müssen gleichwohl auch ihr eigenes Gesprächsverhalten, ihren eigenen Umgang mit Emotionen kritisch hinterfragen. Denn nur so kann Verständigung, Liebe und Nähe gelingen - die wir alle brauchen, um glücklich zu sein. Stand: 1. Auflage 2008