Eine Unternehmenstransaktion stellt erhebliche Anforderungen an das strategische und finanzielle Management eines Unternehmens, da sich diese so individuell wie die beteiligten Unternehmen gestaltet. Einen wesentlichen Kernbereich bildet hierbei die monetäre Bewertung von Unternehmen. Bisher existiert kein Unternehmensbewertungsmodell, das sich an den funktionalen und damit individuellen Bewertungsinteressen von Unternehmen in der Bauwirtschaft orientiert. Die Beweggründe des Akquisiteurs, ein Zielunternehmen zu bewerten, müssen in die Wertermittlung Einzug halten. Dieser Aspekt ist in der bisherigen bauunternehmensbezogenen, wissenschaftlichen Diskussion unbeachtet geblieben. In der vorliegenden Arbeit wurde die deutsche Bauwirtschaft als Basisfundament für die weitere Ausarbeitung einer grundlegenden Analyse unterzogen. Hierzu zählen eine Quantifizierung der Branche hinsichtlich volkswirtschaftlicher Kennwerte sowie die Analyse der Branchenstruktur hinsichtlich der markt- und unternehmensbezogenen Besonderheiten der Bauwirtschaft. Hierbei wurden zusätzlich die Besonderheiten der Geschäftsabschlüsse berücksichtigt, die für eine Bewertung als Grundlage dienen. Dies gilt für den Stand-alone-Wert sowie für die Restrukturierungskosten und die Synergieeffekte. Im Anschluss münden die Ergebnisse in der Entwicklung eines Bewertungsinstruments für Unternehmensübernahmen innerhalb der deutschen Bauwirtschaft.