Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Psychologie - Sonstiges, Note: 1, Fachhochschule der Diakonie GmbH, Sprache: Deutsch, Abstract: In der deutschsprachigen Versorgungslandschaft sind bislang nur wenige Konzepte zur Behandlung ehemalig forensischer Patienten vorhanden. Die Gemeindepsychiatrie steht einerseits vor der Herausforderung, die politischen und gesellschaftlichen Erwartungen zu erfüllen, dass keine weitere Gefahr von den Klienten ausgeht. Andererseits kollidiert ein sozialpsychiatrisches Selbstverständnis mit dem klinischinstitutionellen, oder nach Goffmann totalen Charakter des Maßregelvollzugs. In der deutschsprachigen Literatur finden sich keine Hinweise darauf, dass eine stationäre Behandlung inklusive der damit einhergehenden Entortung aus dem sozialen Umfeld des Betroffenen im besonderen Maße wirksamer ist als eine ambulante Behandlung. Es stellt sich die Frage, wie zukunftsfähig das bislang gelebte Modell der klinischen Sicherung und Besserung ist. Entlassungen aufgrund nichtmehr gegebener Verhältnismäßigkeit und der zunehmend relevanter werdende Aspekt der Verlagerung psychiatrischer Versorgungsstrukturen in die Lebenswirklichkeit von Betroffenen lassen erahnen, dass eine Verständigung zwischen der Gemeindepsychiatrie und der institutionellen Psychiatrie von hohem Stellenwert ist. Die Zugänglichkeit ambulanter psychosozialer Behandlungen ist bisweilen nicht ausreichend gewährleistet, betrachtet man diese im Verhältnis zur Jahres und Lebenszeitprävalenz psychischer Störungen in der Gesamtbevölkerung. Wenn es für Menschen mit einem normalen bis hohen Funktionsniveau problematisch ist, entsprechende Versorgungsleistungen zu erhalten, ist es für Menschen mit mittleren bis schweren psychischen Störungen voraussichtlich kaum zu bewältigen. Zu betrachten ist auch, dass die Bereitschaft allgemeinpsychiatrischer Dienste sowie durch niedergelassene Ärzte eine Behandlung mit forensischen Patienten zu beginnen gilt als niedrig beschrieben werden kann. Mit dem Modell des Forensic Assertive Community Treatments soll dem Problem Sorge getragen werden und eine zukunftsfähige psychiatrische Versorgungslandschaft entstehen. In der vorliegenden Arbeit wird das Assertive Community Treatment in seiner ursprünglichen Form beschrieben und anschließend zur Behandlung forensischer Klienten erweitert.
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