In »Ein möglicher Ort« gehen Abenteuer-, Liebesroman und Psychothriller eine unerhörte Symbiose ein: unterhaltsam, bitterböse, wahnwitzig - in Stephan Kaluzas Romanwelt trennt lediglich eine dünne Membran Wahn von Wirklichkeit, Idyll von Alptraum. Zu beobachten, wie der Autor diese Membran zu perforieren weiß, ohne sie jedoch ganz reißen zu lassen, macht diesen Roman zu einem teuflischen Spaß. Der Fotograf Yann verwandelt Landschaftsmotive in künstliche Idyllen, Sehnsuchtsbilder, die für ihn zu einer Parallelwelt werden. Menschen entfernt er aus allen seinen Collagen - doch wer bestimmt sein Schicksal? Ein überraschender Auftrag führt ihn ins Amazonasgebiet, wo er seltene Rotschwanzamazonen fotografieren soll. In Brasilien erwartet Yann eine sonderbare Begegnung: Er trifft den berühmten Schriftsteller Salvatore, der ihn zum unfreiwilligen Protagonisten seines Romans macht. Ein Wechselspiel der Identitäten beginnt und die feine Membran zwischen Realität und Phantasie scheint durchlässig geworden zu sein - bis sich Yann im Urwald schließlich die existenzielle Frage stellt, was genau ihn eigentlich bedroht: die Wildnis oder seine eigene Natur?
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