Im dichten Londoner Nebel wird die bildschöne, junge Frau eines reichen Kunsthändlers ermordet und am nächsten Tag im vornehmen Green Park gefunden. Das die Tote am Mordtag quasi vor den Augen ihrer Gesellschafterin verschwand, stellt Inspector Ross von Scotland Yard zunächst vor ein Rätsel, ebenso
wie das mysteriöse Flussphantom, das nächstens umgeht und Prostituierten auflauert.
Während Teil…mehrIm dichten Londoner Nebel wird die bildschöne, junge Frau eines reichen Kunsthändlers ermordet und am nächsten Tag im vornehmen Green Park gefunden. Das die Tote am Mordtag quasi vor den Augen ihrer Gesellschafterin verschwand, stellt Inspector Ross von Scotland Yard zunächst vor ein Rätsel, ebenso wie das mysteriöse Flussphantom, das nächstens umgeht und Prostituierten auflauert.
Während Teil zwei der Benjamin Ross und Lizzie Martin Reihe nahtlos an den Vorgänger anschloß, liegen nun beim vorliegenden Band 3 Jahre dazwischen. Benjamin Ross hat inzwischen seine Lizzie geheiratet und ist mit ihr und dem Dienstmädchen Bessie in ein kleines Reihenhaus gezogen. Irgendwie fand ich es etwas schade, das so viel Zeit ver gangen ist und viele Einzelheiten aus dem Leben der beiden Hauptpersonen an einem vorbeigegangen sind, auch wenn es am Anfang eine kleine Zusammenfassung gibt. Der Krimifall ist verzwickt und rätselhaft und als Leser wird man mit immer neuen Wen- dungen geschickt bei der Stange gehalten.
Dieser dritte Teil ist für mich der bisher spannendste und am besten konstruierte und wird am Ende auch logisch und zufrienden stellend aufgelöst. Wie auch schon in den Vorgängern gelingt es Ann Granger hervor- ragend, ihren Charakteren Tiefe und Vielschichtigkeit zu verleihen, egal ob es sich um den charismatischen Prediger Fawcett, die steife vornehme Witwe Mrs.Scott, den nicht minder zugenknöpften Mr. Benedikt oder die Zuhälter und Prosituierten von Southwark handelt, man kann die Figuren förmlich vor sich sehen. Gelungen ist auch wieder die viktorianische Szenerie, geprägt von Standedünkel, Heuchlei und allerlei menschlichen Schwächen, kann man als Leser in die farbig und detailreich und mit viel Atmosphäre geschilderte Kulisse eintauchen. Ben und Lizzie sind als Hauptfiguren logischer Weise auch die Sympathieträger des Buches, aber während die Autorin viel Geschick bei der Figurenzeichnung und dem Auf- bau des Krimiplots beweist, so fehlt ihr eindeutig das "Händchen für Beziehungskisten". Schon bei den Mitchell und Markby Krimis empfand ich das Verhältnis der Protagonisten als Schwachpunkt und so ist es auch hier. Ben und Lizzie agieren wie ein altes Ehepaar, mir hat hier ein wenig "Feuer" in der Beziehung gefehlt, ein paar spritzige Dialoge oder kleine Alltagsszenen, die das Verhältnis der Beiden zueinander beschreiben. Das soetwas möglich ist ohne kitschig zu werden, haben genug andere Autoren/innen bewiesen. So erscheinen Ben und Lizzie wenn sie miteinander agieren igendwie hölzern und es kommt nur richtig Leben in sie, wenn jeder für sich handelt.
Fazit: ein interessanter, verzwickter Krimifall, der miträtseln garantiert, liebevoll und detail- reich geschilderte Figuren und eine tolle, leicht düstere viktorianische Atmospähre garantieren unterhaltsame und spannende Lesestunden.