Das Musterbuch der Sammlung des Castello del Buonconsiglio in Trient war bislang lediglich Fachkreisen näher bekannt. Mit der nun vorliegenden kritischen Edition wird dieses bedeutende Konvolut des 15. Jahrhunderts erstmals monografisch vorgestellt. Die bisher in dem Veroneser Kunstkreis eingeordneten Zeichnungen sind mit dem Maler Cecchino da Verona und seiner Werkstatt in Verbindung zu bringen. Das Konvolut gewinnt mit dieser Zuschreibung eine interessante Rolle in der Frage des künstlerischen Austausches zwischen Nord- und Mittelitalien. Der für Cecchino da Verona dokumentierte Aufenthalt in Siena findet in den Zeichnungen des Musterbuches eine Reihe von Entsprechungen. Die zahlreichen Kopien nach Werken Pisanellos lassen zudem auf engere Verbindungen zu diesem bedeutenden oberitalienischen Künstler in der Zeit des Umbruchs von Spätgotik und Frührenaissance schliessen. Die Zeichner des Musterbuches schöpften aus sehr verschiedenartigen Quellen und gehörten offenbar zu einer sehr mobilen Werkstatt. Das Trienter Musterbuch ermöglicht uns schliesslich neue Einsichten in den Gebrauch von Zeichnungen und Musterbüchern sowie die Organisation von Meister und Schülern in einer Malerwerkstatt. Die Arbeit stellt ergänzend dazu die bekannten Quellen zu Cecchino sowie einige Neufunde zusammen, die unser Bild von der Persönlichkeit des Malers weiter abrunden. Diese Arbeit wurde mit dem Wolfgang-Ratjen-Preis 2002 ausgezeichnet.
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