Gegen Ende des 17. Jahrhunderts war die britische Insel für viele Deutsche noch terra incognita. Zwischen 1688 und 1740 entstand jedoch ein neues Interesse an Großbritannien. Ausgangspunkt dafür war die Hoffnung deutscher Protestanten, die zerstrittenen Reformationskirchen mit Hilfe der Anglikanischen Kirche zu vereinigen, um einer katholischen Bedrohung zu widerstehen. Daraus entwickelten sich theologische Diskussionen und politische Initiativen. Zwar scheiterte eine Union von Reformierten, Lutheranern und Anglikanern. Doch zugleich entstand bei den Protestanten Mitteleuropas eine breite Englandbegeisterung, die in steigenden Kenntnissen von der Insel resultierte, in Reisen und Kontakten, in der Lektüre und Übersetzung englischen Schrifttums und in einer intensiven Beschäftigung mit der englischen Sprache. Die Studie von Alexander Schunka beruht auf der Auswertung umfangreicher Bestände an Handschriften und Drucken aus Archiven und Bibliotheken des In- und Auslands. Erstmals wird die Geschichte deutsch-britischer Kontakte im frühen 18. Jahrhundert in einer breiten, interdisziplinären und transnationalen Perspektive beschrieben: von Brandenburg-Preußen über das Alte Reich und seine europäischen Nachbarn bis hin zur Indienmission. Das Buch bietet einen neuen Blick auf die Vielfalt im europäischen Protestantismus, auf zeitgenössische Mobilitätsphänomene und auf das veränderte Verhältnis von Religion und Politik zu Beginn der Aufklärung.
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