Was macht uns zu denen, die wir sind? Warum leben wir gerade dieses Leben und kein anderes? Asle, alternder Maler und Witwer, wohnt allein an der Südwestküste Norwegens. In der nächsten Kleinstadt liegt ein anderer Asle, ebenfalls Maler, im Krankenhaus, zerfressen vom Alkoholismus. Asle und Asle sind Doppelgänger, zwei Versionen desselben Lebens, zwei Versionen derselben Person, die beide mit existenziellen Fragen zu kämpfen haben. In diesem letzten Teil von Jon Fosses Heptalogie verfolgen wir in Rückblenden das Leben der beiden Asles als junge Erwachsene: Der Erzähler lernt seine große Liebe Ales kennen, tritt in die katholische Kirche ein und verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Versuch, alle Bilder, die in seinem Kopf bereits existieren, auch zu malen. «Die Lektüre der Heptalogie über die Abrechnung eines alternden Mannes mit den verflochtenen Realitäten von Gott, Kunst, Identität, Familie und dem Leben an sich erfüllt mit großer Ehrfurcht für die immense metaphysische Kraft dieses Texts.» The New York Times «Eine tief bewegende Erfahrung.» The New York Review of Books
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Dem "Numinosen" weiß der Literaturnobelpreisträger Jon Fosse eine "literarische Stimme" zu geben, schwärmt Rezensent Aldo Keel. In ein ganz eigenes Universum taucht der Rezensent hier mittels Fosses "klangvoller" und "hochartifizieller" Prosa ein: Wir begegnen dem sterbenden Maler Asles, der in Rückschauen als Ich-Erzähler sein Leben schildert. Die verschiedenen Zeitebenen gehen kaum merklich ineinander über, so der Rezensent, Fosses spezieller Art der Interpunktion unterstützt dieses "sanfte Rollen": erst fehlen die Punkte, später auch die Kommas, was den Text passagenweise als eine Art Bewusstseinsstrom dahinfließen lässt. In der Begegnung des gläubigen, geordnet lebenden Arles mit seinem alkoholkranken, erfolglosen Namensvetter glaubt der Rezensent den Wandel zu erkennen, den der Autor vor zehn Jahren selbst durchgemacht hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Jon Fosses Bücher begeistern sogar den Papst. In «Ein neuer Name» vereint er Lebensbeichte, Künstlerroman und Gottsuche. Aldo Keel Neue Zürcher Zeitung 20240227