Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Störend in Hegels Kreise werfen möchte ich mich, ohne ihn zuvorderst töten zu müssen. Den Momenten seiner Bewegungen, seinen kreisenden Gedanken soll versucht werden nachzudenken. Jeder meiner Gedanken über Hegels Satz-Teile, die je schon Ganzes für sich sind, erscheinen natürlich auch als eine Wiederholung. Aber jeder Anfang ist eben immer schon seine Wiederholung, um mit einem Worte Derridas meinen Versuch zu entschuldigen. Um Hegels Dialektik soll es im folgenden kreisend gehen. Meine Gedanken konzentrieren sich dabei auf die Beschreibungen seines bewegten Unterwegs-seins hin zu einem arche-telos eines zu-sich-selbst-kommenden Weltgeist und der Bedingung seiner Möglichkeit ― einer vollendeten Philosophie als Wissenschaft. Im ersten Teil sollen hernach das sich selbst denkende Bewußtsein beobachtet werden in seinem dialektischen Kreisen und vor allem die Bedeutung der Begriffe Moment und topologischer Ort als Konsequenz der vielen geometrischen Metaphern in Hegels Werk. Der zweite Teil ist inspiriert durch eine Bemerkung Hegels über das Verhältnis von Teilen der Philosophie zu deren Ganzem als „ein in sich selbst schließender Kreis […]; das Ganze stellt sich daher als ein Kreis von Kreisen dar, deren jeder ein notwendiges Moment ist.” (Hegel, 1979, Bd. 8, 60.) Jene Momente vergleicht Hegel an vielen Stellen mit einer Pendelbewegung. Diese Pendelschläge werde ich innerhalb der Topologie eines Phasendiagramms nach Henri Poincarés Arbeit von 1890 untersuchen. In einem solchen Phasenzustandsdiagramm beschreibt ein Pendel eine Ellipse. Danach wird die Annahme eines Kreisringes oder Torus als Hüllkurve zwingend anstelle der üblichen euklidisch-geometrischen Anschauung der dialektischen Bewegung als nach oben gerichtete Spirale.