»Ich wurde zu einer Person, die, wenn sie sich nicht vollständig von sich abgewandt hatte, so doch auch nicht zur Gänze sie selbst war. Ich war verbindlicher, liebenswürdiger, eine, die sich klein zusammengefaltet und sorgfältig versteckt hatte, dort, wo niemand sie sehen konnte.« Was wäre, wenn Elizabeth Macarthur - Ehefrau des berüchtigten John Macarthur, Wollbaron in den frühesten Tagen der Kolonisierung Australiens - geheime Memoiren geschrieben hätte? Und was wäre, wenn die Schriftstellerin Kate Grenville sie auf wundersame Weise gefunden und veröffentlicht hätte? Das ist der Ausgangspunkt für »Ein Raum der Blätter«, ein spielerischer Tanz der Möglichkeiten zwischen dem Realen und dem Erfundenen. Die Ehe mit einem rücksichtslosen Tyrannen, ihre eigenen Sehnsüchte, die Suche nach Selbstbestimmung in einer Gesellschaft, die den Frauen diese nicht zugestand: Elizabeths Memoiren lassen uns hören, was eine dieser scheinbar sittsamen Frauen aus der Geschichte wirklich gedacht haben mag. »Ein Raum aus Blättern« durchzieht außerdem eines der brisantesten Themen unserer Zeit: die verführerische Anziehungskraft von falschen Geschichten. 1788. Die 21-jährige Elizabeth hat nicht viele Optionen in ihrem Leben. Als Halbwaise, ohne große Mitgift in einer Zeit, in der für Frauen das Wichtigste war, einen Ehemann zu finden, muss sie denjenigen zum Ehemann nehmen, der sie als erstes fragt. John McArthur ist rücksichtslos und getrieben von einer dunklen Wut auf die Welt. Er soll eine Stelle als Leutnant in einer Strafkolonie in New South Wales antreten, und Elizabeth als seine Ehefrau hat keine andere Wahl, als mit ihm zu gehen. Ihr ganzes Leben lang hat Elizabeth gelernt, zuvorkommend zu sein, sich selbst klein zusammenzufalten. Jetzt, in dieser unwirtlichen neuen Umgebung, mit einem Ehemann, der immer wieder für längere Zeit in England weilt, ist Elizabeth auf sich gestellt und geht ihren Weg, so gut es ihr möglich ist.
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