Masterarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Arbeitsrecht, Note: 2,0, Fachhochschule Bielefeld, Sprache: Deutsch, Abstract: Sollte es in Deutschland ein gesetzlich verankertes Recht auf Homeoffice geben? Das Ziel dieser Arbeit ist es, herauszuarbeiten, wie eine potenzielle Norm aussehen könnte, und zu analysieren, welche rechtlichen Auswirkungen sich bei einem solchen Anspruch für Arbeitgeber und Arbeitnehmer ergeben. Die fortschreitende Globalisierung, Digitalisierung und der technische Fortschritt allgemein haben vielfältige und tiefgreifende Veränderungen der Arbeitswelt hervorgebracht. Dazu gehört auch eine zunehmende Tendenz, die traditionelle Anwesenheitskultur zu verlassen zugunsten einer örtlichen Flexibilität durch die Möglichkeit des Homeoffice. Dass die technische Möglichkeit schon längst vorhanden ist, zeigt die aktuelle Corona Pandemie, die das Thema Homeoffice immer mehr in den Fokus rückt und dazu geführt hat, dass diese Tätigkeit für Arbeitnehmer in großem Umfang notwendig geworden ist. Aktuell ist jeder zweite Arbeitnehmer aus dem Homeoffice tätig. Aber auch unabhängig von der aktuellen Situation wünschen sich immer mehr Arbeitnehmer eine zunehmende Selbstbestimmung bei der Wahl ihres Arbeitsortes, um die Erbringung der Arbeitsleistung effektiv mit den eigenen Lebensumständen in Einklang zu bringen. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung besteht für 40 % der Arbeitnehmer die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten. Lediglich 12 % arbeiten zumindest gelegentlich aus ihrer außerbetrieblichen Arbeitsstätte aus. Zurückzuführen ist diese geringe Verbreitung auf die fehlende Zustimmung der Arbeitgeber. Vor diesem Hintergrund wird aktuell in der Politik debattiert, ob es ein gesetzlich verankertes Recht auf Homeoffice geben sollte. Eine Studie des Statistischen Bundesamt aus dem Jahr 2018 zeigt, dass Deutschland in Bezug auf Arbeitnehmer, die zumindest gelegentlich aus dem Homeoffice arbeiten, unter dem europäischen Durchschnitt liegt. Betrachtet man hingegen die Niederlande, in denen seit dem 01 Januar 2016 ein Verhandlungsanspruch auf Homeoffice normiert ist, bemerkt man, dass der Anteil der Beschäftigten, die zumindest gelegentlich von zuhause aus arbeiten, mit 37,5 % wesentlich höher ist.
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