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Ein Unfall führt zwei Freunde nach Jahren wieder zusammen: den Arzt Florian Füssli und den Künstler Samuel Butt, der nach einem Sturz gelähmt ist. Florian will seinen Freund aufrichten und gleichzeitig die Gründe für ihre Entfremdung verstehen. Während Samuel zwischen Überschwang und Verzweiflung einen Sinn im Weiterleben sucht, quält sich der pflichtbewusste Florian mit Selbstvorwürfen. Beide umkreisen einander mit Fragen: Warum ist Samuel als Künstler gescheitert? Ist er das wirklich? Warum hat Florian kein Glück in der Liebe gefunden? Wie viel ist ein »halbes Leben« wert? Und was heißt das…mehr

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Produktbeschreibung
Ein Unfall führt zwei Freunde nach Jahren wieder zusammen: den Arzt Florian Füssli und den Künstler Samuel Butt, der nach einem Sturz gelähmt ist. Florian will seinen Freund aufrichten und gleichzeitig die Gründe für ihre Entfremdung verstehen. Während Samuel zwischen Überschwang und Verzweiflung einen Sinn im Weiterleben sucht, quält sich der pflichtbewusste Florian mit Selbstvorwürfen. Beide umkreisen einander mit Fragen: Warum ist Samuel als Künstler gescheitert? Ist er das wirklich? Warum hat Florian kein Glück in der Liebe gefunden? Wie viel ist ein »halbes Leben« wert? Und was heißt das überhaupt? Wie geht man mit Verlusten um? Und was ist eigentlich damals in Rom passiert? Auf einer Reise nach Portugal bricht alles auf. Und der nächste Schritt kann Untergang bedeuten oder Erlösung. Ein Stück Himmel stellt existenzielle Fragen nach Freundschaft und Liebe, Leben und Tod, nach Nutzen und Grenzen der modernen Medizin - ein ebenso beklemmender wie leichtfüßig erzählter Roman mit einem verblüffenden Showdown.

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Autorenporträt
Martin R. Dean wurde 1955 in Menziken, Aargau, als Sohn eines aus Trinidad stammenden Vaters und einer Schweizer Mutter geboren, studierte Germanistik, Ethnologie und Philosophie an der Universität Basel, unterrichtete an der Schule für Gestaltung in Basel und am Gymnasium in Muttenz. Dean ist vielfach ausgezeichneter Buchautor. Zu seinen jüngsten Werken gehören Warum wir zusammen sind (2019), Verbeugung vor Spiegeln - Über das Eigene und das Fremde (2015) und Falsches Quartett (2014). Martin R. Dean lebt mit seiner Familie in Basel.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 31.05.2022

Mit dieser Vorstellung von Freiheit
In Martin R. Deans Roman "Ein Stück Himmel" wird eine alte Freundschaft durch ein Unglück auf die Probe gestellt

Viele Arztromane und noch viel mehr Filme aus dem Medizinmilieu beginnen ähnlich: Nach einem Unfall oder einem vergleichbaren Zusammenbruch des Helden kommt Rettung im vorletzten Augenblick. Notaufnahme, eine riskante Operation, Genesung in der Reha folgen. Mit dem neuen Leben beginnen meist auch eine neue Liebe und damit die Aussicht auf ein happy ending.

Der Schweizer Schriftsteller Martin R. Dean war bisher nicht für diese populäre Sorte von Unterhaltung bekannt. Seine Bücher wurden dem (magischen) Surrealismus zugeordnet und vor allem in seinem Heimatland mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Hat er mit "Ein Stück Himmel" nun den Sprung in die Realität gewagt? Den Klinikalltag beschreibt er darin jedenfalls so, als hätte er ihn selbst erlebt. Eine selbstbewusste, originelle und dazu noch hübsche Physiotherapeutin ist eine Bereicherung des gewohnten Musters.

Der Protagonist Sam hat Glück. Nach einem Unfall ist er zufällig in das Krankenhaus eingeliefert worden, in dem Florian, sein bester Freund, als Narkosearzt arbeitet. Dieser kümmert sich um ihn, muss ihm aber auch sagen, dass Sam auch nach erfolgreicher Operation querschnittsgelähmt bleiben wird. Erinnern an glückliche Zeiten in ihrer Jugend - viel mehr kann er nicht tun, um dem Freund aus dessen Verzweiflung zu helfen. Damals war Florian durch seine extreme Schüchternheit der Schwache in beider engen Beziehung. Sam, den Künstler, hat er bewundert und beneidet wegen der Leichtigkeit, mit der jener sich in fremden Ländern bewegte und mühelos Frauen eroberte. So stellte Florian sich Freiheit vor.

Die alte Freundschaft dieser beiden so verschiedenen Männer muss sich in der Gegenwart nicht nur durch geduldiges Rollstuhlschieben bewähren. Als Leitmotiv für den Roman ist sie jedoch nicht spannend genug; die Liebesgeschichten aus der Vergangenheit ähneln sich außerdem zu sehr und haben ihren Reiz verloren. Sam kann den ermutigenden Ratschlägen seines Freundes nicht folgen. Es gelingt ihm nicht, sein Leben trotz Behinderung als sinnvoll zu akzeptieren. Die Frage, "wie viel das Leben lebenswert ist, wenn nicht mehr gelebt werden kann", und was glücklich macht, hat Sam auf seine Weise schon beantwortet.

Martin R. Dean hat sich bei einer Reihe von Experten kundig gemacht über die Leiden von Querschnittsgelähmten; zuweilen benutzt er in seinem Roman selbst die Fachsprache der Mediziner. Das stört. Den Zustand zwischen Hoffnung und Verzweiflung beschreibt er jedoch derart eindringlich, dass ihm die Anteilnahme der Leser gewiss ist. MARIA FRISÉ

Martin R. Dean: "Ein Stück Himmel". Roman.

Atlantis Verlag, Zürich 2022. 232 S., geb., 24,- Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensentin Maria Frisé ist etwas überrascht, dass Martin R. Dean mit "Ein Stück Himmel" aus seinem gewohnten literarischen Surrealismus-Milieu ausbricht und eine Art Arztroman vorlegt. Der Schweizer Autor beschreibt darin, wie der Protagonist Sam, ein Künstler, nach einem Unfall in Behandlung seines besten Freundes Florian gerät, der ihm erklären muss, dass Sam auch nach erfolgreicher OP mit einer Querschnittslähmung leben wird. Sie erinnern sich an die gemeinsame jugendliche Vergangenheit, während Florian seinen Freund Sam mit dem Rollstuhl durch die Gegenwart schiebt, erklärt Frisé. Als Leitmotiv findet die Rezensentin das eher weniger spannend, die medizinische Sprache stört den literarischen Fluss und auch die Liebesgeschichten der Freunde sind sich ihr zufolge zu ähnlich. Doch der eindringlich von Dean beschriebene Raum zwischen Hoffnung und Verzweiflung beschert ihm sicherlich die Aufmerksamkeit der LeserInnen, schließt Frisé wohlmeinend.

© Perlentaucher Medien GmbH