Ein Herrenhaus namens Storm Manor
Nora Lindberg liebt Bücher, ihre große Leidenschaft gilt einer ganz bestimmten Romanserie der englischen Autorin Mary Jane Hudson. Als sich ihr die Möglichkeit zu einem mehrwöchigen Aufenthalt am Schauplatz der Handlung bietet, nimmt sie spontan an einem
Gewinnspiel teil – und wird tatsächlich nach England eingeladen. Nora ist außer sich vor Freude darüber, das…mehrEin Herrenhaus namens Storm Manor
Nora Lindberg liebt Bücher, ihre große Leidenschaft gilt einer ganz bestimmten Romanserie der englischen Autorin Mary Jane Hudson. Als sich ihr die Möglichkeit zu einem mehrwöchigen Aufenthalt am Schauplatz der Handlung bietet, nimmt sie spontan an einem Gewinnspiel teil – und wird tatsächlich nach England eingeladen. Nora ist außer sich vor Freude darüber, das hochherrschaftliche Umfeld ihrer favorisierten Romanfiguren kennenlernen zu dürfen und verliebt sich auf den allerersten Blick in das wundervolle Anwesen. Doch auch der attraktive Gärtner John Blackwood hat es Noras angetan, und trotz der gegenseitigen Anziehungskraft gibt es für die beiden Liebenden einige Hindernisse zu bewältigen.
Das englische Herrenhaus Storm Manor steht im Fokus dieses Romans aus der Feder von Lia Haycraft. Die Besitzerin Lady Agnes Clayton fühlt sich in dem weitläufigen Anwesen mit vier Windhunden und zwei Bediensteten einsam und lädt die Gewinnerinnen des Preisausschreibens als ihre Gäste in ihr Anwesen. Die warmherzige und aufmerksame Nora freundet sich rasch mit der humorvollen und selbstbewussten Emily an, die Bücher ebenso sehr liebt wie Nora. Die etwas scheu wirkende Claire zieht als dritte Gewinnerin ins Herrenhaus ein, verhält sich jedoch etwas reserviert.
Liy Haycraft erzählt in locker-leichtem, etwas saloppem Schreibstil von einer wundersamen Geschichte, in welcher die romantischen Träume einer Leseratte Realität werden. Eine junge Deutsche, die es liebt, in die Welt ihrer Romanhelden zu versinken, stellt fest, dass das reale Leben weit mehr bietet, als die Welt der Bücher es jemals vermag. Die Autorin legt den Protagonisten dieses Buches einige Steine in den Weg, wobei gewisse Verwicklungen und Wendungen, aber auch etliche Entscheidungen und Handlungen der Figuren, für mich nicht wirklich authentisch erscheinen. Die Geschichte ist als Lektüre für einen Sommernachmittag am Strand, für ein paar Stunden der Muße wohl geeignet. Die Protagonisten und deren Handlungen konnten mich jedoch nicht wirklich überzeugen. Es wurden darüber hinaus auch einige Klischees bedient, die für meinen Geschmack ein wenig „Zuviel des Guten“ waren. Der Autorin ist es nicht gelungen, mich emotional einzubeziehen und mich für ihre Figuren zu begeistern. Ich konnte mich weder in sie hineinversetzen, noch die Motive ihrer Handlungen immer nachvollziehen.
Das Buch weist eine leserfreundliche Schriftgröße auf, bei den Passagen in Schreibschrift war die Schriftart für mich persönlich etwas schwierig zu lesen, was den Lesefluss hemmte. Die übersichtliche Gliederung empfand ich jedoch als überaus positiven Aspekt!
ACHTUNG – SPOILER!!!
Grundsätzlich würde ich dieses Buch als netten Wohlfühl-Roman für zwischendurch bewerten. Was mich jedoch massiv störte, war die Tatsache, dass es weder in der Buchbeschreibung, im Klappentext, noch in der Leseprobe auch nur den kleinsten Hinweis dazu gibt, dass dieser Roman unter anderem auch die lesbische Liebe thematisiert. Ich finde, dass jeder Leser selber entscheiden sollte, ob er Bücher lesen möchte, in denen die gleichgeschlechtliche Orientierung von Frauen ein Thema ist. Ich möchte dies definitiv NICHT und mich hat dieser Aspekt, der gleich bei vier der handelnden Figuren zum Tragen kommt, eher abgestoßen.
FAZIT: „Ein Tässchen Liebe“ war eine leicht und flüssig zu lesende Lektüre mit Figuren, die man nach dem Zuschlagen der letzten Seite rasch wieder vergisst. Ich hatte mir mehr von diesem Roman erhofft, der meinen ganz persönlichen Lesegeschmack trotz äußerst ansprechendem Klappentext und interessanter Leseprobe leider nicht entsprach. Ich kann dieses Buch daher aus meiner Sicht nicht weiterempfehlen und vergebe nur 2,5 Sterne, die ich mathematisch auf 3 aufrunde.