Magisterarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Romanistik - Katalanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Sprache: Deutsch, Abstract: In einer beständig weiter zusammenwachsenden Welt werden Sprache und die damit verbundenen Barrieren oftmals als Problem empfunden. Die Vielzahl der Sprachen, die im internationalen Kommunikationsnetz vertreten sind, verleitet dazu, eine oder einige wenige Sprachen zu einer lingua franca zu erheben. So hat sich das Englische in vielen Bereichen als eine Art „kleinster gemeinsamer Nenner“ als Kommunikationsbasis durchgesetzt. In diesem Zeitalter der Globalisierung, in der die Welt zusammenwachsen soll, scheint es widersprüchlich, Sprachen erhalten und verbreiten zu wollen, die als Minderheitensprachen gelten. Im Falle des Katalanischen kommt erschwerend hinzu, dass seine Sprecher meist zweisprachig sind. In Katalonien und Valencia haben diese neben dem Katalanischen mit dem Spanischen eine zweite Muttersprache, die eine der drei meistgesprochenen Sprachen der Welt ist. Ausländische Besucher der dortigen Touristenregionen beschweren sich, dass sie ihr mühsam erlerntes Urlaubsspanisch oftmals nicht anbringen können. Aus pragmatischer Sicht gibt es einige Argumente gegen sprachpolitische Maßnahmen zur Verbreitung des Katalanischen, die vielfach und vielerorts thematisiert werden. Auch der erfolgreiche französische Film L’aubèrge espagnole enthält eine Szene, in der die aus allen Teilen Europas stammenden Erasmus-Studenten in Barcelona im Gespräch mit Katalanen den Zweck katalanischsprachigen Unterrichts an der Universität in Frage stellen. Dort wird als Motiv dafür angegeben, dass die katalanische Sprache ein Ausdruck katalanischer Identität sei, ein Argument, das in diesem Kontext häufig angebracht wird. Kaum eine Sprachpolitik wird so diskutiert und ist so umstritten wie die katalanische. Einigen Nationalisten geht sie nicht weit genug und außerhalb Kataloniens stößt sie oft auf Unverständnis. Dies ist nur eines der zahlreichen Beweggründe für eine Auseinandersetzung mit dieser Thematik. Beschäftigt man sich nämlich näher mit der Sprachpolitik der Katalanen, wächst das Verständnis für ihr zum Teil sehr rigoros wirkendes Verhalten in Bezug auf ihre Sprache. Dabei wird deutlich, dass Sprache neben ihrer pragmatischen Komponente als Kommunikationsmittel auch weitere Funktionen hat und jede Sprache schützenswert ist. Ein Ziel dieser Arbeit ist es, zu untersuchen, wie das Katalanische in Katalonien und wie in der Comunidad Valenciana geschützt und verbreitet werden soll und in wie weit die entsprechenden Pläne umgesetzt werden konnten.