Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität des Saarlandes, Veranstaltung: Proseminar Literaturverfilmung, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Phänomen Literaturverfilmung ist bereits seit der Stummfilmzeit präsent und nahm ab den 1910er Jahren durch das Etablieren des Kinos als neue Medienform zu. Mitte der 70er Jahre befanden sich die Literaturverfilmungen dann in einer Krise, nachdem viele Klassiker der Literatur neu verfilmt worden waren und die Stoffe demzufolge erschöpft waren. Das deutsche Gegenwartskino ist dagegen stark von Literaturverfilmungen geprägt und lässt dabei zwei Tendenzen erkennen: die schnelle Verfilmung neuer Stoffe, sowie die Neuverfilmung von Klassikern. So wurde auch der in Deutschland und international sehr erfolgreiche Roman "Das Parfum - die Geschichte eines Mörders" von Patrick Süskind unter der Regie von Tom Tykwer verfilmt und ist im Jahre 2006 in Deutschland erschienen. Bei der Übertragung des literarischen Stoffes in einen filmischen handelt es sich um einen Medientransfer, welcher sich nicht nur aufgrund der Tatsache, dass es sich bei Literatur und Film um unterschiedliche Medien mit unterschiedlichem Charakter handelt, als schwierig erweist. Während ein Roman üblicherweise einen Umfang von etwa 100-1000 Seiten aufweist, ist ein Film in der Regel 90-120 Minuten lang. Deshalb kommt es bei der filmischen Adaption eines literarischen Stoffes unweigerlich zu Kürzungen, sowie zu Streichungen beziehungsweise Auslassungen, aber auch zu Ergänzungen. Aufgrund dieser Problematik soll anhand der Figuren der Madame Gaillard und des Gerbers Grimal aufgezeigt werden, inwieweit sich die Darstellung beider Charaktere gleicht und in welchen Aspekten sie sich unterscheidet. Dabei soll auch berücksichtigt werden, aus welchen Gründen im Film Veränderungen an den Figuren im Vergleich zur Buchvorlage vorgenommen wurden. Hierfür wird zunächst die Darstellung der Madame Gaillard in Patrick Süskinds Roman (2.1) und anschließend die Umsetzung der Figur im Film von Tom Tykwer (2.2) beschrieben. Der nächste Schritt dient dann dazu, die Repräsentation der Figur in Literatur und Film miteinander zu vergleichen (2.3), um Unterschiede und Gemeinsamkeiten festzustellen. Um dies zu verdeutlichen, wird auf gleiche Weise die Darstellung des Gerbers Grimals zunächst in der literarischen Vorlage (3.1) und anschließend in der filmischen Umsetzung (3.2) analysiert. Schließlich soll beides erneut miteinander abgeglichen und verglichen werden (3.3).