1976 erbte Walter Böhme aus Neuss eine umfangreiche Sammlung schöner alter Bücher: die Bibliothek seines Ur-Ur-Urgroßvaters Alexander Haindorf. Haindorf (1784 - 1862), ein jüdischer Arzt, Psychiater und Kunstsammler, hatte sich große Verdienste um die Emanzipation der Juden in Deutschland erworben. Haindorfs Kinder, die sich nicht nur emanzipieren, sondern assimilieren wollten, ließen sich taufen. Ihre Enkel wurden in der Nazizeit mit ihren jüdischen Wurzeln konfrontiert. Wie lebt es sich unter diesen Voraussetzungen mit einer jüdischen Bibliothek? Das skizziert dieses Buch. Außerdem finden sich drei Vorträge (gehalten am 16. 10. 2012, Haindorfs 150. Todestag, bei einem Festakt anlässlich der Schenkung der Bücher an die Universitäts- und Landesbibliothek Münster) über die Bedeutung Haindorfs als Pädagoge und Reformer (von Dr. Susanne Freund), als Mediziner und Psychiater (von Dr. Irmtraud Müller), sowie über die Bedeutung der Sammlung selbst (von Reinhard Feldmann).
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