Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Theologie - Sonstiges, Note: keine, Karl-Franzens-Universität Graz, Veranstaltung: Charles Darwin, Kardinal Schönborn und die Medien, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 19. April 2005 wurde Joseph Ratzinger zum 265. Papst der Katholischen Kirche gewählt. Er war schon damals eine in der theologischen Welt sehr bekannte Persönlichkeit. Als Präfekt der Glaubenskongregation sah er sich gezwungen, mehrmals einzugreifen, wenn ein Theologe oder eine Theologin Thesen veröffentlichten, die nicht im Einklang mit der kirchlichen Tradition standen. Er sah sich dabei als Hüter der Lehre und versuchte, diese Lehre vom Menschen getrennt zu sehen. Aus diesem Grund wurde er zum Symbol des traditionellen Katholizismus, weswegen er auch den Beinamen „Panzerkardinal“ erhielt. Diese eher negative Sicht seiner Person führte dazu, dass, obwohl er fast selbstverständlich zum Papst gewählt wurde, die Theologen und Theologinnen seinen Amtsantritt zurückhaltend und mit einer gewissen Skepsis beobachteten. Das Interesse der Medien an der Reise nach Deutschland war auch deswegen sehr groß. Man verfolgte mit großer Aufmerksamkeit alle seine Handlungen und kommentierte sie sehr oft. Eines umso größeren Interesses erfreute sich seine Vorlesung in der Aula Magna der Universität Regensburg am 12. September 2006. Der Papst hielt wirklich eine Vorlesung – das war für alle die größte Überraschung. Man hatte eine festliche Ansprache erwartet, aber nicht eine Vorlesung. Das Thema der Vorlesung war auch dieser Überraschung entsprechend spannend: Glaube, Vernunft und Universität. Erinnerungen und Reflexionen. Nach der Rede an der Universität Regensburg waren viele sehr heftige Reaktionen zu hören. Am deutlichsten waren die Kommentare islamischer Autoren – die heftigst dagegen protestiert haben, den Islam als eine inhumane und unvernünftige Religion darzustellen. Tatsache ist, dass Benedikt XVI. ein Zitat verwendet hat, das die Gefühle der Muslime verletzen konnte. Die gesamte darauf folgende Diskussion bewirkte, dass das eigentliche Thema der Rede im Hintergrund verborgen blieb. Der Papst hat sich in seiner Vorlesung mit den Gegenströmungen der katholischen Tradition auseinandergesetzt. Die meiste Kritik wandte sich gegen die evangelische Theologie. Die Kritik blieb nicht ohne Antwort einiger evangelischer Theologen. So erschien am 31. Oktober 2006 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein Beitrag des Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof Dr. Wolfgang Huber.Diese Arbeit vorwiegend befasst sich vorwiegend mit einem Versuch der Vermittlung zwischen den Argumenten beider Theologen – Benedikts XVI. und Wolfgang Hubers.