Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Systeme allgemein und im Vergleich, Note: 2,0, Ruhr-Universität Bochum (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Deutsche Diktaturen im Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: 27. Februar 2005. Hollywood, kurz nach 22:00h. Das festlich geschmückte Kodak Theatre ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Dutzende Kameras transportieren jeden Winkel des Raumes und jede Emotion seiner Gäste in Millionen Wohnzimmer rund um den Globus. Eine junge Frau haucht ein ersticktes „thank you all“ ins Mikrofon und verlässt zu Tränen gerührt das Podium in Richtung Zuschauer. Es ist der Höhepunkt ihrer Karriere. Es ist OSCAR – Nacht. Eine Männerstimme durchbricht den rauschenden Applaus und richtet die Augen der wohl bedeutendsten Menschen des Filmgeschäfts erneut auf die Bühne. „…And here are the nominees for best foreign language film!“ Unter den fünf internationalen Produktionen erscheint auch ein deutscher Beitrag: „Downfall – Der Untergang“. Der Film entführt den Zuschauer ins Frühjahr 1945. Berlin steht unter schwerem Beschuss, das Ende des 2. Weltkriegs steht kurz bevor. Ort des Geschehens ist der Führerbunker. Auf eindrucksvolle und fast dokumentarische Weise vermittelt er die letzten Tage Adolf Hitlers und das Ende des Dritten Reiches. Der Film lockte allein im ersten Monat seiner Veröffentlichung über 3 Millionen Zuschauer in die deutschen Kinos – ein immenser Erfolg! Fast 60 Jahre nach Ende der NS-Diktatur scheint das breite Interesse an ihr ungebrochen. Erfolgreicher war nur ein anderer deutscher Film: „Goodbye Lenin“ im Jahr 2002. Weit mehr als 6 Millionen Menschen sahen ihn allein in Deutschland. In Frankreich und England wurde er mit über 1 Million Zuschauer und einem Einspielergebnis von mehr als 1 Million britischer Pfund gar erfolgreichster deutscher Film überhaupt. Er gewann den Europäischen Filmpreis und erhielt eine Nominierung der Golden Globe Awards 2003. Er zeigt das Ende der DDR – und wie eine Hand voll junger Menschen in den turbulenten Monaten nach dem Mauerfall versuchen, für eine erkrankte Verfechterin des SED-Staats ein Stückchen DDR-Alltag am Leben zu halten. Auch diesen Film beherrscht die über weite Strecken dokumentarische Betrachtung und Verarbeitung deutscher, ja europäischer Geschichte.