Endlich scheint auch ihr, der 18-jährigen Marie Haidinger von einem ärmlichen Bauernhof, das Glück holt zu sein. Nachdem sie ihr Vater nach der Schulzeit auf einen angrenzenden Bauernhof verschachtert hatte, sie sich in einer Küche hat anstelen lassen, als Kinderfrau und Abwäscherin in einer
Wirtschaft gearbeitet hat, ist sie nun bei dem Schriftsteller Arthur Schnitzler in Wien alsKindermädchen…mehrEndlich scheint auch ihr, der 18-jährigen Marie Haidinger von einem ärmlichen Bauernhof, das Glück holt zu sein. Nachdem sie ihr Vater nach der Schulzeit auf einen angrenzenden Bauernhof verschachtert hatte, sie sich in einer Küche hat anstelen lassen, als Kinderfrau und Abwäscherin in einer Wirtschaft gearbeitet hat, ist sie nun bei dem Schriftsteller Arthur Schnitzler in Wien alsKindermädchen gelandet. Seine beiden Kinder Heinrich und Lili wollen schon nach kurzer Zeit nicht mehr, dass sie wieder weg geht. Aber sieht ihr Dienstherr das genau so? Marie würde so gerne bleiben, auch weil sie gerade einen jungen Mann kennengelernt hat. Oskar Novak ist Buchhändler und als die Beiden sich das erste Mal gegenüber stehen, sieht man die Funken buchstäblich fliegen.
Petra Hartlieb nimmt mich mit ins wienerische Milieu um 1910. Sie hat die Sprache derdamaligen Zeit angepasst und so bin ich noch näer an diesem Zeitgeist dran. Ich lerne kleine Teile der winterlich verschneiten, im Weihnachtsfieber steckenden Stadt kennen, höre hier und da den wienerischen Dialekt heraus und lasse mich von der kleinen Liebesgeschichte zwischen Oskar und Marie verzaubern.
Aber es sind nicht nur die heiteren sondern auch die ernsten Töne, die diese Geschichte zu etwas ganz Besonderem machen. So lernt Marie sehr schnell die Unterschiede zwischen der ärmlichen Bevölkerung und der gehobenen Oberschicht kennen. Immer wieder erinnert sie sich an die Worte ihrer Oma, bevor sie von zuhause fort ging: "Marie, du gehst mal in die Stadt und wirst in einem schönen Haus wohnen. Wirst einmal in einem feinen Lokal essen und das Theater besuchen." Das mit dem schönen Haus hat sich ja schon mal bewahrheitet. Und der Theaterbesuch wird auch folgen, denn sie bekommt von Schnitzler zu Weihnachten ein Billet für eine Theateraufführung.
" Ein Winter in Wien" ist eine wunderschöne, leichte, leise weihnachtlich angehauchte Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe. Nun freue ich mich auf den Frühling in Wien.