Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Gesundheit - Sonstiges, Note: 1,7, Paneurópska vysoká škola, Sprache: Deutsch, Abstract: Die im Gesundheitswesen vorherrschende Sicht der Interessengruppen dem Menschen gegenüber, gleicht immer noch dem Menschenbild eines Mängelwesens, das einer gewissen Bedürftigkeit unterliegt. Diese Bedürftigkeit entspringt der Tatsache, dass es dem Menschen an medizinischen Kenntnissen mangelt. Eine nähere Betrachtung der individuellen Bedürftigkeit des Menschen nach gesundheitlichen Dienstleistungen, lässt eine Einteilung seines Bedarfs in drei Klassen zu: Dem Bedürfnis nach gesundheitlicher Wiederherstellung, dem Bedürfnis nach gesundheitlichem Erhalt, sowie dem Bedürfnis nach gesundheitlicher Optimierung. Analog dieser Bedürfniskategorien macht das heutige Gesundheitswesen seinen Kunden zahlreiche Versprechen, die darauf abzielen sich selbst zu erhalten und zu stabilisieren. Die “Medikalisierung“ des Lebens, wie wir sie heutzutage erleben, spielt hierbei eine nicht zu unterschätzende Rolle: Fordert und fördert sie doch ein Abhängigkeitsverhältnis, welches darin begründet liegt, dass das Gesundheitswesen für nahezu jede Unannehmlichkeit die passende Arznei parat zu haben scheint. Um eine Änderung der aktuellen Situation des Menschen im derzeitigen Gesundheitswesen, die in weiten Teilen durch mangelnde Partizipationsmöglichkeiten gekennzeichnet ist herbeizuführen, ist es unter Anderem erforderlich, den Bürgern auf breiter Basis Zugang zu einer Allgemeinbildung zu gewähren, die darauf abzielt eine Art von „Gesundheitskompetenz“ zu entwickeln: Nur auf dieser Grundlage wird der Einzelne dazu befähigt, eigenverantwortlich Entscheidungen über die Wiederherstellung, den Erhalt oder die Verbesserung seines persönlichen Gesundheitszustandes zu treffen, die er dann gemeinsam im Dialog mit dem Arzt umsetzt. Vor dem Hintergrund des zunehmend gesetzlich reglementierten und daher komplexer werdenden Umfeldes des Gesundheitswesens, muss dem Bürger des 21. Jahrhunderts, neben medizinischer Basiskenntnisse, auch der Umgang mit dem Sub-System Gesundheitswesen vermittelt werden, um ihn in die Lage zu versetzen, das bestehende Geflecht der einzelnen Akteure und deren Interessen zu erkennen und zu verstehen. Somit kann es letztlich gelingen dem Kunden eine selbstbewusste und ernstzunehmende Verhandlungsposition gegenüber allen im Gesundheitswesen tätigen Interessensgruppen zu verschaffen.