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Masterarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1.7, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Revolution von 1848, die seit Ende Februar das politische und soziale Leben in den Staaten des Deutschen Bundes erschütterte, war kein isoliert deutsches Phänomen, sondern Teil einer allgemein europäischen Entwicklung. Spannungen, die sich zwischen der Bevölkerung und den meist absolutistischen Herrschern aufgebaut hatten, entluden sich zunächst in Frankreich in gewaltsamen Auseinandersetzungen. Besonders die europäische…mehr

Produktbeschreibung
Masterarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1.7, Universität zu Köln, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Revolution von 1848, die seit Ende Februar das politische und soziale Leben in den Staaten des Deutschen Bundes erschütterte, war kein isoliert deutsches Phänomen, sondern Teil einer allgemein europäischen Entwicklung. Spannungen, die sich zwischen der Bevölkerung und den meist absolutistischen Herrschern aufgebaut hatten, entluden sich zunächst in Frankreich in gewaltsamen Auseinandersetzungen. Besonders die europäische Perspektive und der Blick auf die sozialen Unruhen in Frankreich gaben der demokratischen und liberalen Opposition in Deutschland die Zuversicht, sich gegen den monarchisch-bürokratisch geprägten deutschen „Obrigkeitsstaat“ aufzulehnen. Die Revolution wurde aber nicht einfach importiert, sondern war „ein deutsches Phänomen, aus deutschen Krisen und Problemen erwachsen, [war] Teil einer europäischen Revolution und [hatte] doch ihre ganz spezifischen eigenen Inhalte und Ziele.“ Die deutschen Revolutionäre strebten nach bürgerlicher Freiheit, politischer Selbstbestimmung, Beteiligung an der Regierung auf allen Ebenen und einer politischen Einheit der deutschen Staaten. Diese politische Wende verfolgte auch Fanny Lewald. Begeistert vom republikanischen Umsturz in Paris bereiste sie im Frühjahr 1848 Paris als französisches Zentrum der Revolution, sowie im Anschluss Berlin und ab Herbst Frankfurt am Main. Als „Chronistin der Revolution von 1848“ berichtete sie von den politischen Veränderungen, ihren Begegnungen und Beobachtungen. Aus dieser Vielzahl von persönlichen Briefen entstand im Anschluss mit dem Reisebericht “Erinnerungen aus dem Jahre 1848” laut Hanna B. Lewis „one of the most objective and lucid accounts of the events of 1848 in Paris, Berlin, and Frankfurt.” Lewald beobachtete die Debatten in der Frankfurter Paulskirche. Fanny Lewalds politische Aufgeklärtheit, ihre politische Bildung und ihr Gefühl für politische Prozesse machen sie als Beobachterin der Revolution einzigartig. Die Revolutionsbewegung erwies sich, nachdem sie als große Freiheitsbewegung anfing, sobald es um konkrete Politik ging, laut Siemann als „Laboratorium der Moderne.“ Für wenige Monate wurde den absolutistischen deutschen Herrschern ein Parlament zur Seite gestellt und erstmals auf nationaler Ebene die Freiheit der Presse, eine freie Vereinsbildung und Parlamentswahlen erprobt. In der deutschen Staatenwelt entstand dadurch eine „bis dahin unbekannte demokratische Kultur“, deren Entwicklung Lewald in den „Erinnerungen aus dem Jahre 1848“ beschrieb.