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Examensarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Geschichte / Lehrstuhl für Landesgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff „Sicherheit“ und sein Antagonismus „Unsicherheit“ haben nicht erst nach den Anschlägen des 11. September 2001 eine besondere Beachtung in den gesellschaftlichen Resonanzkörpern Presse, Medien und Politik gefunden, sondern waren schon vorher dazu geeignet, Ängste zu wecken, Befürchtungen hervorzurufen und Besorgnis zu…mehr

Produktbeschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europas - Neuzeit, Absolutismus, Industrialisierung, Note: 1,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Geschichte / Lehrstuhl für Landesgeschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Begriff „Sicherheit“ und sein Antagonismus „Unsicherheit“ haben nicht erst nach den Anschlägen des 11. September 2001 eine besondere Beachtung in den gesellschaftlichen Resonanzkörpern Presse, Medien und Politik gefunden, sondern waren schon vorher dazu geeignet, Ängste zu wecken, Befürchtungen hervorzurufen und Besorgnis zu evozieren. Dass sich mit dem Schlagwort „Unsicherheit“ besonders nachhaltig politische Stimmungen erzeugen lassen und parteipolitisch ausgenützt werden, ist nicht nur der Wahlkampfpropaganda geschuldet, sondern gründet vielmehr auf einer Grundtendenz der modernen Gesellschaft. Das Gefühl in einer unsicheren Gesellschaft zu leben hat in den letzten 30 - 40 Jahren stark zugenommen, wie man aus Meinungsumfragen des Allensbach-Instituts von 1991 schließen kann.1 Auch im ausgehenden 19. Jahrhundert wird immer wieder über die Zunahme von „Unsicherheit“ geklagt; nur die auslösenden Momente für dieses Gefühl sind z. T. verschieden. Heute wecken die drohende Arbeitslosigkeit, der übermäßige Zuzug von Ausländern und die steigende Kriminalität Unsicherheit, im 19. Jahrhundert waren es die Landflucht in die Städte, die Sittenlosigkeit in den expandierenden urbanen Zentren und der Gegensatz zwischen besitzender und arbeitender Klasse. Obwohl objektiv betrachtet immer mehr Risiken und Bedrohungsfaktoren im Lauf der Jahrzehnte und Jahrhunderte beherrschbar gemacht wurden, beispielsweise durch die Schaffung von Versicherungen (z. B. gegen Arbeitslosigkeit, gegen Brände schon im 18. Jh.) und die Gründung von Polizeien und Gendarmerien (z. B. zur Kriminalitätsbekämpfung), nimmt das Bedürfnis nach Sicherheit nicht ab, sondern eher zu. [...] 1 Vgl. Ekkehard Lippert et al. (Hrsg.): Sicherheit in der unsicheren Gesellschaft, Opladen 1997, S. 7. – Im Datenreport 1999 konstatiert Heinz-Herbert Noll basierend auf Daten von 1998, dass „[i]m Vergleich mit anderen Aspekten der Lebensverhältnisse […] die Zufriedenheit mit der öffentlichen Sicherheit ausgesprochen niedrig“ ist, obwohl seit 1993 die Zufriedenheit in diesem Bereich tendenziell steigt. Heinz-Herbert Noll: Öffentliche Sicherheit und Kriminalitätsbedrohung. In: Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Datenreport 1999. Zahlen und Fakten über die Bundesrepublik Deutschland, [= Schriftenreihe der BpB; Bd. 365], Bonn 2000, S. 521 – 529, hier: S. 521.