Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Journalismus, Publizistik, Note: 1,0, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Publizistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Ständig wird der Mensch in den Industriestaaten mit Medienbotschaften konfrontiert, ob durch Printmedien, Fernsehen, Hörfunk oder Internet. Nicht immer gelingt es allen Rezi-pienten Realität und Fiktion auseinanderzuhalten. Dieses Problem betrifft nicht etwa nur Kinder sondern auch Jugendliche und Erwachsene. Als ein Beispiel der letzten Jahre kann der Film „Blair Witch Project“ angesehen werden (vgl. Pietraß 2005: 101). Auch heute, acht Jahre nach Erscheinen des Films, besteht weiterhin bei einem Teil der Zuschauer Unklar-heit darüber, in wie weit und ob der Film auf Realität beruht (vgl. Cineclub o.J.). Ende des letzten Jahres sorgte ebenfalls ein missverstandener Fernsehbericht des Senders „Radio-Télevision belge de la Communauté francaise“ für Aufregung (vgl. ZEIT online 2006). In diesem wurde die Abspaltung Flanderns von der Wallonie und damit ein Ende Belgiens verkündet, was laut einer Umfrage des Senders von 89 Prozent der Zuschauer zuerst ge-glaubt wurde (vgl. ZEIT online 2006). „War of the Worlds“ , ein Hörspiel von Orson Welles und dem „Mercury Theatre on the Air“, das eine Attacke Außerirdischer auf die Vereinigten Staaten von Amerika in Form eines Vor-Ort-Berichts beschreibt, wurde am 31. Oktober 1938 gesendet und rief unter den rund sechs Millionen Zuhörern teilweise ähnliche Zweifel hervor (vgl. Cantril 2005: 3-44, 47). Mindestens eine Millionen Zuhörer waren verängstigt (vgl. Cantril 2005: 47). Pa-nikattacken führten zu unüberlegten Reaktionen, die noch Wochen die Zeitungsmeldungen beherrschten (vgl. Cantril 2005: 62). Besonders hoch war der Anteil derjenigen, die das Hörspiel als Nachricht auffassten bei denjenigen, die zu spät einschalteten und die Ankün-digung des Hörspiels zu Beginn verpassten (vgl. Cantril 2005: 78 f.) . Doch warum reagierten auch bei solchen die spät einschalteten nur manche Menschen panisch auf das Hörspiel „War of the Worlds“ und andere nicht? Die vorliegende Hausar-beit geht dieser Frage nach. Theoretische Grundlagen wurden durch Erkenntnisse der kognitiven Psychologie über die Informationsverarbeitung sowie durch das dynamisch-transaktionale Modell gewonnen. Aus diesem Grund sollen die wichtigsten Elemente und Ergebnisse dieser erläutert werden. Anschließend folgt eine Kategorisierung des Kontrollverhaltens der Zuhörer, da dieses mitentscheidend für die Reaktion war. Daraufhin wird auf persönliche Eigenschaften der Rezipienten eingegangen, die die Wahrnehmung des Stücks beeinflussten. Zu nennen sind hier Kritikfähigkeit sowie Faktoren der persönlichen Beeinflussbarkeit. Der Hörsituation wird ebenfalls Beachtung geschenkt. Auch diese hatte, wie sich herausstellen wird, Einfluss auf die Verarbeitung der Informationen. Zum Abschluss der Arbeit werden die wichtigsten Aspekte zusammengefasst präsentiert.