Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Allgemeines und Theorierichtungen, Note: 2,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Max-Weber-Institut für Soziologie), Veranstaltung: Lektürekurs Niklas Luhmann , Sprache: Deutsch, Abstract: "Seitdem es Soziologie gibt, befasst sie sich mit Differenzierung", schreibt Niklas Luhmann in seinem zweibändigen und sicher bedeutendsten Werk "Die Gesellschaft der Gesellschaft". Und tatsächlich stellen Überlegungen zu den Themen Differenzierung und Arbeitsteilung seit jeher zweifellos einen der Schwerpunkte soziologischer Forschung dar. Das zeigt sich zum einen daran, dass sich bereits die soziologischen "Klassiker" wie Emilie Durkheim, Georg Simmel oder Max Weber mit Differenzierungstheorien auseinandergesetzt haben, die differenzierungstheoretische Perspektive aber zum anderen auch in den aktuellen soziologischen Debatten wieder und immer noch von großer Bedeutung ist. Es handelt sich bei den verschiedenen soziologischen Differenzierungstheorien - obgleich sie teilweise aufeinander aufbauen - zwar nicht um ein einheitliches Theoriekonzept, sondern vielmehr um ein Bündel von durchaus unterschiedlich angelegten Theorien, trotz einiger Unterschiede ähneln sie sich jedoch in ihrer grundlegenden Ausrichtung. Ziel dieser Arbeit ist es, mit den Theorieansätzen der Soziologen Georg Simmel (1858-1918) und Niklas Luhmann (1927-1998) zwei prominente und aus unterschiedlichen Epochen stammende Differenzierungstheorien näher vor- und gegenüberzustellen. Während Simmels differenzierungstheoretische Überlegungen auf die Ebene der Rollendifferenzierung bezogen sind, wendet sich Luhmann mit seiner autopoietischen Systemtheorie der Ausdifferenzierung gesellschaftlicher Teilsysteme zu, wodurch freilich ganz andere Phänomene in den Blick geraten. Die Auswahl dieser beiden Theorien bietet sich an, um zu zeigen, dass auf jeder der beiden Ebenen wichtige Einsichten und Erkenntnisse gewonnen werden können und es daher unangebracht wäre, eine der beiden Betrachtungsebenen gegen die andere auszuspielen. Zum Aufbau der Arbeit: Zunächst wird Simmels Konzept der Rollendifferenzierung vorgestellt (Kapitel 2), woran sich eine Darstellung der Theorie gesellschaftlicher Differenzierung im Umfeld von Luhmanns Systemtheorie anschließt (Kapitel 3). Im Schlusskapitel werden die beiden Theorieansätze kritisch gewürdigt und die Frage gestellt, ob eine Synthese beider Ansätze denkbar und unter Umständen gewinnbringend sein könnte.
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