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Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: keine, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Pierre Bourdieu und Niklas Luhmann: zwei großartige Soziologen einer Generation, deren wissenschaftliches Soziologieverständnis kaum gegensätzlicher sein könnte. Bourdieu lässt sich eher als „Praktiker“ beschreiben, der es als seine Pflicht betrachtet, sein, durch wissenschaftliche Forschung entwickeltes Wissen im gesellschaftlichen Alltag gerade für die sozial benachteiligten Akteure einzusetzen. Er provozierte, besser: kämpfte teilweise…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: keine, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Pierre Bourdieu und Niklas Luhmann: zwei großartige Soziologen einer Generation, deren wissenschaftliches Soziologieverständnis kaum gegensätzlicher sein könnte. Bourdieu lässt sich eher als „Praktiker“ beschreiben, der es als seine Pflicht betrachtet, sein, durch wissenschaftliche Forschung entwickeltes Wissen im gesellschaftlichen Alltag gerade für die sozial benachteiligten Akteure einzusetzen. Er provozierte, besser: kämpfte teilweise fast schon distanzlos mitten im Feld seiner Untersuchungen (also: praxisnah), mit dem Ziel einen gesellschaftlichen Wandel im Frankreich der 1970er Jahre herbeizuführen. Der „gleichzeitig bescheidene und selbstbewusste Gestus“ (Nassehi/Nollmann 2004, S. 9) Luhmanns hingegen beschreibt ihn eher als klassischen Theoretiker, der operationale Begriffsbestimmungen vornahm. Er war an einer ausschließlich theoretischen Arbeit interessiert. Beide Sozialwissenschaftler verfolgten jedoch ein gemeinsames Ziel. Sowohl die Analysen zu Bourdieus Distinktionstheorie als auch die zu Luhmanns Systemtheorie sind an der modernen Gesellschaft orientiert. Zunächst scheinen beide viel zu verschieden, um eine sinnvolle Vergleichbarkeit anzugehen. Doch nachdem hier beide Theorien in ihren Grundzügen dargestellt werden, wobei eine sinnvolle Reihenfolge auf Grund eines weitreichenden Ineinandergreifens einzelner Theorieaspekte wohl nur bedingt erfolgen kann, eröffnet ein theoretischer Vergleich interessante Ähnlichkeiten und Unterschiede in ihren Theoriekonstruktionen. Diese müssen als solche aber gar keine große Gewichtung erhalten. Denn im Sinne der Forderung Webers (2005, S. 9f), sinnhaftes Verhalten generalisierend zu erklären, sollten die beiden hier behandelten Werke als sich gegenseitig ergänzende und nicht konkurrierende verstanden werden. Beide Soziologen strebten keinerlei theorievergleichend ausgerichtete soziologische Arbeiten an. Und ein genereller Vergleich lässt sich hier aufgrund der enormen Komplexität und Abstraktion beider Denkmodelle nicht realisieren. Trotz einer Gegenüberstellung beider Denker dürfen die Gemeinsamkeiten nicht übertrieben werden. Auch wenn manche Ähnlichkeiten oder sogar Parallelitäten zu erkennen sind, liegen letztlich die entwickelten Theorien sehr weit auseinander. Und zwar in den Formen einer „Reformulierung des Strukturalismus und der Systemtheorie“ (Nasshi/Nollmann 2004, S. 18).