Helena möchte immer alles richtig machen. Sie will das Klima schützen, um ihren Kindern eine Zukunft zu garantieren, sie will niemanden diskriminieren, immer helfen, sich ihrem Alter entsprechend kleiden und benehmen, dabei aber auch cool und lässig wirken. Nur leider kollidieren ihre viel zu hoch
gesteckten Ansprüche mit der Realität. Jonas, ihr Ehemann, überrascht sie und die Kinder Juni und…mehrHelena möchte immer alles richtig machen. Sie will das Klima schützen, um ihren Kindern eine Zukunft zu garantieren, sie will niemanden diskriminieren, immer helfen, sich ihrem Alter entsprechend kleiden und benehmen, dabei aber auch cool und lässig wirken. Nur leider kollidieren ihre viel zu hoch gesteckten Ansprüche mit der Realität. Jonas, ihr Ehemann, überrascht sie und die Kinder Juni und Elmer mit einer Flugreise nach Mallorca, ein No-Go für Helena. Gefangen in ihrem selbst gestalteten Gut-Mensch-Tun, fängt sie nun an auch ihre Beziehung in Frage zu stellen.
„Eine gute Frau“ von Maria Frensborg ist ein anstrengendes Buch. Nicht das Lesen an sich, denn es ist gut und flüssig geschrieben, kurze Kapitel wechseln sich mit längeren ab, etwas störend ist nur, dass die wörtliche Rede nicht gekennzeichnet ist. Helena ist die Anstrengende. Erst hab ich mich mit ihr identifizieren können, ich mache mir ähnlich viele Gedanken, aber sie ist mir zu bemüht in ihrer Konsequenz und gleichzeitig wahnsinnig impulsiv, wodurch sie eher inkonsequent wird. Das Leben mit ihr und für sie ist ein ewiger Kampf. Das hält niemand lange durch, das weiß sie, aber trotzdem kommt sie nicht aus ihrer Haut. Das wäre ja noch ok gewesen, ich muss Protagonist*innen nicht mögen, um ein Buch gut zu finden, aber auch das Ende hat mir nicht gefallen. Es ist offen auf eine Art, die für mich nichts beantwortet. Auch hier: Ich mag offene Ende, Interpretationsspielraum, aber es fühlt sich nicht abgeschlossen an, obwohl es den Anschein macht. Ja, Helena hat eine Entwicklung durchgemacht, aber diese wirkt wie ein weiterer Impuls.
Diese beiden Punkte enttäuschen mich, denn das Buch hat einige witzige Szenen und einen tollen Sprachfluss mit gut gewählten Metaphern. Wirklich schade.