Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Romanisches Seminar), Veranstaltung: Das Französische im 19.Jahrhundert, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung Der französische Schriftsteller Emile Zola (1840 - 1902), Hauptvertreter des naturalistischen Romans, lebte in einer Zeit, in der die geistige und politische Situation in Europa durch einen ungebrochenen Glauben an den Fortschritt und die Naturwissenschaft geprägt war. Die "Wirklichkeit" trat in den Mittelpunkt von Philosophie, Politik, Ökonomie, Literatur und Kunst. Allgemeine ethische Werte traten zugunsten der Anerkennung und Beobachtung der realen Gegebenheiten zurück. Ausgehend von dieser Grundlage entwickelte sich der Positivismus, der jegliche metaphysischen Überlegungen ablehnte. Allein Tatsachen-behauptungen und die aus Erfahrung und Beobachtung erwachsene Erkenntnis (Empirismus), das "Positive", haben für die Theoriebildung Gültigkeit. Ebenso gehörte zur Politik und Geist der Zeit die Theorie des Historischen Materialismus von Karl Marx und der Historismus. Außerdem beherrschten zwei Grundideen die Politik im 19.Jahrhundert: der Konservatismus und Liberalismus. Für weite Teile der Unterschicht- Arbeiterschaft, Kleinbürger und Heimarbeiter- waren die Wohn- und Lebensverhältnisse von äußerster Bescheidenheit. Dem entsprechend waren auch die hygienischen Verhältnisse miserabel. Tuberkulose war als Folge dessen eine weitverbreitete Krankheit bei der arbeitenden Bevölkerung. Von der Unterschicht und dem Proletariat hebte sich das Leben des gutgestellten Bürgertums deutlich ab. In dieser Zeit entwickelte sich der Naturalismus, der häufig mit dem Realismus gleichgestellt wird, da deren Abgrenzung umstritten ist. Nach dieser kurzen Erläuterung der historischen Hintergründe, wird sich diese Seminararbeit im folgenden mit Zola und den Naturalismus beschäftigen, wird das Leben Emile Zolas schildern, sowie die Entstehung und Auswirkungen des Naturalismus.